Länderinfo: Ecuador
Ecuador – interessante Infos für Mädchen und Jungen über Land und Leute, über unglaublich hohe Berge, Vulkane, arbeitende Kinder, Riesenschildkröten, Inseln, auf denen sich Piraten versteckten, über zwei Uhrzeiten in einem Land und vieles mehr.
Geografie
Lage: Ecuador liegt im Nordwesten Südamerikas; es grenzt an Kolumbien, Peru und den Pazifischen Ozean.
Fläche: 283 561 km² (Deutschland: 357 340 km²)
Längster Fluss: Río Napo (rund 450 km)
Höchster Berg: Der Chimborazo (6 267 m, gesprochen: Tschimborasso) ist, wie viele Berge in Ecuador, ein Vulkan, allerdings ist er nicht mehr aktiv. Zum Vergleich: Der Mont Blanc, der höchste Berg der europäischen Alpen, ist nur 4 808 m hoch. Der Cotopaxi (5 897 m, gesprochen wie geschrieben), der zweithöchste Berg Ecuadors, gehört zu den höchsten akiven Vulkanen der Welt. Die Vulkane liegen in einer der längsten Gebirgsketten der Welt. Sie zieht sich durch ganz Südamerika: die Anden.
Inseln: Die Galápagosinseln liegen fast 1 000 km vor der Küste des Landes. Tiere und Pflanzen dort sind einzigartig. Deshalb gehören die Inseln zum Weltnaturerbe der UNESCO. Es gibt 13 Inseln mit einer Fläche von mehr als 10 km² und über 100 kleinere, zum Teil winzige Inseln. Erst im 19. Jahrhundert bekamen sie ihren Namen Galápagos – nach den Riesenschildkröten, die hier leben. Der Schildkrötenpanzer heißt auf Spanisch „galápagos“.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Galapagosinseln
Hauptstadt
Quito (gesprochen: Kito) liegt 2 850 m hoch in den Anden. Sie ist die höchst gelegene Hauptstadt der Welt. Hier leben rund 2,7 Millionen Menschen. Quito und Guayaquil sind die beiden größten Städte Ecuadors. Die Hauptstadt hat eine große Altstadt mit vielen bedeutenden Gebäuden und Denkmälern, vor allem Klöster und Kirchen. Alt-Quito ist als erste Stadt überhaupt 1978 in die Liste des UNESCO–Weltkulturerbes aufgenommen worden. In der Umgebung von Quito liegen mehrere Vulkane, z. B. der Cotopaxi und der Cayambe.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Quito
Bevölkerung
In Ecuador leben mehr als 17 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner. Anders als in Deutschland gibt es hier mehr junge als alte Menschen. Die meisten sind zwischen 20 und 24 Jahren alt.
Alter | in Ecuador | in Deutschland |
Die Menschen werden durchschnittlich |
78 Jahre alt | 82 Jahre alt |
Jünger als 15 Jahre alt sind: |
25 von je 100 Menschen | 14 von je 100 Menschen |
15 bis 64 Jahre alt sind: | 66 von je 100 Menschen | 63 von je 100 Menschen |
65 Jahre oder älter sind: |
9 von je 100 Menschen | 23 von je 100 Menschen |
Es gibt verschiedene Bevölkerungsgruppen:
- Indigene – Nachkommen der Urbevölkerung, also der Menschen, die hier gelebt haben, bevor die Spanier ins Land kamen,
- Mestizen – Nachkommen von indigenen Menschen und von solchen, die aus Europa hierher ausgewandert sind,
- Afro-Ecuadorianerinnen und Afro-Ecuadorianer – Nachkommen der Sklavinnen und Sklaven, die die Spanier im 16. Jahrhundert gewaltsam ins Land gebracht haben.
Es wird geschätzt, dass zwei bis drei Millionen Ecuadoriannerinnen und Ecuadorianer im Ausland leben, um dort zu arbeiten und Geld an ihre verarmten Familien nach Hause zu schicken. Die meisten gingen nach Spanien, in die USA oder nach Italien. Die erste große Zeit der Auswanderungen war zwischen 1980 und dem Jahr 2000, als es eine Wirtschaftskrise in Ecuador gab und viele Familien kaum noch Geld zum Leben hatten. Inzwischen werden in den drei Ländern jedoch auch immer mehr Menschen arbeitslos. Deshalb gehen mittlerweile weniger Leute aus Ecuador weg.
Zahlen: World Factbook 2023
_______________________________________________________________________________
Arbeit/Kinderarbeit | Armut | Bevölkerung | Erdbeben | Essen | Flagge | Galápagos | Geld | Geografie | Geschichte | Gesundheit | Hauptstadt | Kindernothilfe | Landesname | Lebenserwartung | Pflanzen und Tiere | Religion | Schule | Sehenswürdigkeiten | Sprache | Uhrzeit | Vulkane | Wirtschaft |
Ecuador von A bis W
Arbeit/Kinderarbeit
Laut Gesetz dürfen in Ecuador eigentlich keine Mädchen und Jungen arbeiten, die jünger sind als 15 Jahre. Und trotzdem arbeiten von je 100 Kindern in diesem Alter 8. Insgesamt sind das rund 170 000 Mädchen und Jungen. Die meisten von ihnen (90 von je 100 Kindern) schuften in der Landwirtschaft. Körperlich schwere und ausbeuterische Arbeit ist für Kinder generell verboten. Und trotzdem findet man auch in diesen Jobs Mädchen und Jungen.
Sie helfen beim Anbau und der Ernte von Bananen, Kaffee, Kakao, Palmöl und auch Blumen. Viele verdienen ihr Geld mit Dienstleistungen: Das heißt, sie erledigen beispielsweise Hausarbeiten für andere Leute so wie Putzen und Waschen. Oder sie sind den ganzen Tag auf der Straße unterwegs und putzen Schuhe oder verkaufen Zeitungen. Auch in Bergwerken oder in Betrieben, die Ziegelsteine herstellen, schuften einige Kinder.
In der Familientradition ist es für viele Eltern ganz normal, dass ihre Kinder ebenfalls arbeiten müssen. Manche sind so arm, dass sie ihre Töchter und Söhne in die Städte schicken, damit sie dort Geld verdienen.
Mehr als die Hälfte aller Erwachsenen, die eine Arbeit haben, bieten Dienstleistungen an – das bedeutet, sie helfen zum Beispiel anderen Leuten im Haushalt, sie arbeiten als Küchenhilfe oder als Bedienung in Restaurants oder in Wäschereien.
Von je 100 jungen Leuten zwischen 15 und 24 Jahren haben 4 gar keine Arbeit, das sind doppelt so viele wie in Deutschland in diesem Alter. 23 von je 100 jungen Menschen in Ecuador haben zu wenig Arbeit und verdienen dadurch nicht genug, um aus der Armut herauszukommen.
Quellen: http://www.aktiv-gegen-kinderarbeit.de, https://www.dol.gov/agencies/abor/ecuador, World Factbook
Armut
Ecuador ist das viertärmste Land in Südamerika – nach Guyana, Bolivien und Paraguay. Jeder 4. Einwohner, jede 4. Einwohnerin gilt als arm.
Fachleute sagen, dass die Zahl der Menschen, die in Ecuador in Armut leben, gesunken ist: 2007 waren von je 100 Menschen 37 arm; 2019 waren es nur noch 25, was aber immer noch viel ist. Und die Zahl der extrem armen Menschen sank von 9 pro 100 Menschen auf 4.
Aber in den ländlichen Gebieten Ecuadors ist die Armut immer noch groß. Sie trifft vor allem Indigene, Afro-Ecuadorianer und Kinder. Indigene sind die Nachkommen der Urbevölkerung, also der Menschen, die ganz am Anfang in diesem Land gelebt haben, bevor die Spanier kamen. Afro-Ecuadorianer stammen von afrikanischen Sklaven ab, die die Spanier im 16. Jahrhundert gewaltsam ins Land gebracht haben.
Die Kluft zwischen armen und reichen Menschen ist sehr groß – es gibt wenige Reiche, die viel haben, und viele Arme, die ganz wenig haben.
Quelle: World Factbook 2019, https://www.bmz.de
Erdbeben
Ecuador gehört zu den Ländern mit der größten Erdbebengefahr weltweit. Das bisher stärkste Beben gab es 1906 mit einer Stärke von 8,3 – damals starben rund 1 000 Menschen. Da sich bei den Beben auch oft der Meeresboden anhebt, kann es zu Tsunamis kommen. Das Erdbeben in der Nacht zum 17. April 2016 mit der Stärke 7,8 war im ganzen Land zu spüren; dabei starben mehr als 650 Menschen.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Ecuador#Erdbeben
Essen
In den Bergen startet ein typisches Frühstück mit einem „Sanduche“, das ist ein belegtes Brötchen. Außerdem kann es Spiegelei oder Rührei geben, Kaffee und frischen Saft. Manche Leute essen aber auch „Tigrillo“, das ist eine Mischung aus Bananen, Eiern, Käse und viel Knoblauch. An der Küste frühstücken viele schon morgens Reis mit Linsen und Kochbananen, dazu gibt es für diejenigen, die das Geld dafür haben, Fisch, Huhn oder Fleisch.
Typische Gerichte in Ecuador sind:
Locro – eine Suppe aus Kartoffeln, Avocado und Käse,
Pescado Frito – frittierter Fisch oder
Humitas – ein süßer, in einem Bananenblatt eingelegter Mais- und Eierteig, den man zum Beispiel auch an Straßenständen kaufen kann.
Patacones, gebratene grüne Kochbananen, gehören wie in vielen lateinamerikanischen Ländern als Beilage zu vielen Gerichten dazu.
Bevor die Spanier das Land eroberten (siehe Geschichte), haben die Leute hier vor allem Gemüse, Fisch, Meeresfrüchte, Lamas oder wilde Tiere gegessen. Die Spanier brachten Schweine, Rinder, Schafe, Ziegen und Hühner ins Land, außerdem Reis, Bananenstauden, Zuckerrohr, Zwiebeln und Knoblauch. Mittlereile gehört dies alles zur ecuadorianischen Küche dazu.
Die wichtigsten Nahrungsmittel, die die Menschen in Ecuador seit vielen Jahren anbauen, sind: Kartoffeln, Bohnen, Mais, Maniok, Avocados, Chilis, Erdnüsse, Süßkartoffeln und Kürbisse.
Quellen: http://ecuador-informationen.de, ecuador-discover.de, https://www.exoticca.com/de
Flagge
Der goldene Streifen soll den Reichtum Ecuadors darstellen, der blaue Streifen die Schönheit der Natur, den Himmel und den Ozean. Der rote Steifen steht für die Freiheit und Unabhängigkeit und das Blut, das im Kriegen dafür vergossen wurde.
Quelle: Wikipedia
Galápagosinseln
Tiere und Pflanzen auf diesen Inseln sind einzigartig. Deshalb gehören sie zum Weltnaturerbe der UNESCO. Fast die gesamte Fläche der Inseln und das Meer um sie herum stehen unter strengem Naturschutz. Auch auf diesen Inseln gibt es viele Vulkane – ihr Fundament steht auf dem Meeresboden. Von dort gemessen bis zur Spitze gehören sie zu den höchsten Vulkanen der Welt!
Die Inselgruppe hieß ganz früher übersetzt ‚Verzauberte Inseln‘. Die Entfernung zum Festland beträgt fast 1 000 km. Die Menschen haben früher nicht geglaubt, dass so weit draußen im Ozean noch Inseln sein würden. Um die Inseln herum herrschten starke Strömungen im Meer, und die Seefahrer dachten, die Inseln würden selbst immer wieder ihre Lage ändern. Deshalb der Name: Verzauberte Inseln. Erst im Jahr 1593 ging der erste englische Kapitän dort an Land: Richard Hawkins.
Im 17. Jahrhundert bis zum frühen 19. Jahrhundert versteckten sich hauptsächlich englische Piraten auf den Inseln. Von hier aus überfielen sie Schiffe aus Mexiko und Südamerika, die Gold transportierten.
Erst im 19. Jahrhundert erhielten die Inseln ihren Namen Galápagos – nach den Riesenschildkröten, die hier leben.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Galapagosinseln
Geld
Von 1884 bis zum Jahr 2000 bezahlte man in Ecuador mit „Sucre“. Danach wurde er abgeschafft.
Das Geld wurde immer weniger wert, es mussten neue Geldscheine mit ganz hohen Beträgen gedruckt werden. Ab 1995 wurden 20.000- und 50.000-Sucres-Geldscheine eingeführt, die aber auch nicht viel wert waren. Anfang 1999 bekam man für 6.500 Sucres nur noch 1 Dollar. Staatspräsident Jamil Mahuad schlug deshalb vor, den Sucre abzuschaffen und stattdessen den US-Dollar in Ecuador einzuführen.
1 US-Dollar = 0,91 Euro
1 Euro = 1,10 US-Dollar
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Ecuadorianischer_Sucre, Oanda Währungsrechner, Stand: August 2023
Geschichte
In dem Gebiet, das heute das Land Ecuador umfasst, lebten früher bis ins 15. Jahrhundert mehrere indigene Völker, also Nachkommen der Ureinwohnerinnen und Ureinwohner.
Sie wurden von dem Volk der Inkas besiegt. Die Inkas waren für ungefähr 100 Jahre die neuen Herrscher über dieses Gebiet.
Dann kamen die Spanier nach Südamerika und auch nach Ecuador und besiegten die Inkas. Ab den 1530er Jahren gehörte das Land dann zu Spanien – fast 300 Jahre lang.
Zwischen 1810 und 1830 kam es zum Krieg, denn die Menschen dort wollten nicht mehr zu Spanien gehören. Das Land bildete mit Kolumbien, Panama und Venezuela sowie Teile von Peru und Guyana den Staat Großkolumbien.
Im Jahr 1830 wurde Ecuador schließlich ein eigener, unabhängiger Staat.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_Ecuadors
Gesundheit
In Ecuador haben in den ländlichen Gebieten 12 von je 100 Menschen keine Möglichkeit, an sauberes Trinkwasser zu kommen. Wer verschmutztes Wasser trinkt, steht in der Gefahr, krank zu werden – zum Beispiel kann man davon Durchfall bekommen. Außerdem ist das Risiko, sich mit schlimmen ansteckenden Krankheiten wie Malaria, das Denguefieber oder Hepatitis A anzustecken, in Ecuador hoch. Ärztinnen und Ärzte in Ecuador haben sehr viele Patienten: Ein Arzt/eine Ärztin ist für rund 500 Menschen zuständig (in Deutschland sind es 2 Ärzte/Ärztinnen pro 500 Menschen). Das bedeutet, dass viele keine gute ärztliche Versorgung haben. Jedes fünfte Kind in Ecuador wiegt zu wenig, weil es nicht regelmäßig zu essen bekommt und die Mahlzeiten nicht aus gesunden Zutaten bestehen.
Quelle: Word Factbook 2027 + 2020
Die Kindernothilfe in Ecuador
Seit 1979 arbeiten wir mit einheimischen Organisationen in Ecuador zusammen, damit Kinder einen besseren Start ins Leben bekommen. Zurzeit besuchen 2 900 Mädchen und Jungen 6 Projekte. Sie können zur Schule gehen und bekommen dort etwas zu essen. Dort lernen sie auch, dass sie Rechte haben, egal wie arm ihre Familien sind – z. B. das Recht auf Schulbesuch, auf ein gutes Zuhause und darauf, immer genug zu essen zu haben. Unsere Projektmitarbeitenden passen auf, dass die Kinder keine gefährlichen, schweren und ausbeuterischen Jobs machen müssen, um Geld zu verdienen.
Sie zeigen ihren Eltern, wie sie mehr verdienen können, damit sie aus der Armut herauskommen. Dazu gehört zum Beispiel auch, dass sie ihnen neue Methoden in der Landwirtschaft beibringen, durch die sie mehr von den Feldern ernten, ihre Familien besser versorgen und das, was übrig bleibt, verkaufen können.
Da es in Ecuador nicht ungewöhnlich ist, dass Erwachsene Kinder schlagen, lernen sie in den Projekten, ihre Kinder ohne Gewalt zu erziehen. Und die Projektmitarbeitenden geben Mädchen und Jungen Schutz, die vor der Gewalt zu Hause auf die Straße geflüchtet sind und dort leben.
Landesname
Ecuador ist nicht nur ein Landesname, es ist auch der spanische Begriff für Äquator. Der Äquator teilt die Nord- und die Südhalbkugel der Erde und verläuft auch durch den Norden Ecuadors. Seit 1830 heißt das Land deshalb Ecuador. Davor hieß es Großkolumbien (siehe „Geschichte“). Zu diesem Staat gehörten damals neben Ecuador die heutigen Staaten Kolumbien, Panama und Venezuela sowie Teile von Peru und Guyana.
Quelle: Wikipedia
Lebenserwartung
Die Menschen in Ecuador werden durchschnittlich 78 Jahre alt (in Deutschland: 82 Jahre).
Quelle: World Factbook 2023
Pflanzen und Tiere
Wusstet ihr, dass die Kirschtomaten, also die ganz kleine Tomaten, ursprünglich aus Ecuador kommen? Sie wurden nicht extra klein gezüchtet, sondern die ersten Tomaten hatten diese Größe. Erst später haben die Menschen in Mexiko diese kleine Tomate größer gezüchtet – so wie diejenigen, die wir heute kennen.
Auch der Kakaobaum, aus dessen Samen Schokolade gewonnen wird, stammt aus Ecuador. Man hat herausgefunden, dass die Menschen ihn bereits um 3300 v. Chr. angebaut haben.
Im nördlichen und südöstlichen Ecuador, dem Oriente, gibt es viel feuchten Regenwald. Je näher man an die Berge kommt, desto mehr Regen gibt es und der Wald wird dichter. Hier leben zum Beispiel Affen, Jaguare, Ozelots, Füchse, Otter, Stinktiere, Waschbären, Tapire, Hirsche, Mäuse und Fledermäuse.
Die Bergregionen werden schon seit mehr als 5000 Jahren für die Landwirtschaft genutzt, deshalb gibt es hier nicht mehr so viele Bäume wie früher.
Quellen: World Factbook, Britannica.com, Wikipedia.org
Religion
Die meisten Einwohnerinnen und Einwohner sind römisch-katholisch. Besonders die Eroberung des Landes durch die Spanier brachte den katholischen Glauben hierher. Dieser Glaube wurde 1863 zur Staatsreligion erklärt. 1907 wurde dieses Gesetz wieder aufgehoben, seitdem sind alle Religionen vor dem Gesetz gleichgestellt.
Quelle: http://ecuador-informationen.de/religionen/, https://de.wikipedia.org/wiki/Ecuador#Religion
Schule
In gibt es eine Schulpflicht: Alle Kinder müssen neun Jahre zur Schule gehen. Der Schulbesuch ist kostenlos. Trotzdem gibt es Hindernisse für manche Kinder. Ihre Eltern können Schuluniformen und Schulbücher nicht bezahlen, es gibt nicht genügend Lehrerinnen und Lehrer, oder die Wege sind weit und beschwerlich und es gibt keine Transportmöglichkeiten. Vor allem in den ländlichen Gebieten gibt es weniger Schulen, und die Kinder sind per Boot oder in den Bergen zu Fuß sehr lange unterwegs zum Unterricht. Manche brechen deshalb den Schulbesuch ab.
Von je 100 Kindern beenden 98 die Grundschule. Auf die weiterführende Schule gehen 90 von je 100 Kindern. Davon bleiben nur 78 bis zum Abschluss.
Von je 100 Jugendlichen, Männern und Frauen über 15 Jahren können 95 lesen und schreiben.
Quellen: World Factbook, https://data.unicef.org/, wiki/International_Standard_Classification_of_Education
Der Chimborazo oberhalb der Stadt Guayaqil (Quelle: original: Maddingcrowd (Santiago Montesdeoca) Uploader: EpiovesanCropping by User:Antonsusi, CC BY 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by/3.0>, via Wikimedia Commons)
Sehenswürdigkeiten
Der Vulkan Cotopaxi ist 5 897 m hoch und damit einer der höchsten aktiven Vulkane der Erde. Er ist seit 1738 ungefähr 50-mal ausgebrochen, das letzte Mal im Jahr 2015. Er liegt in den Anden, ist aber nur der zweithöchste Berg in Ecuador.
Der höchste Berg Ecuadors ist der Chimborazo (ausgesprochen Tschimborasso) mit 6 263 m. Er ist aber nicht mehr aktiv, er ist vor fast 1 500 Jahren zum letzten Mal ausgebrochen. Übrigens: Seine Spitze ist der am weitesten vom Erdmittelpunkt entfernte Punkt auf dieser Erde. Das liegt daran, dass er sehr nahe am Äquator liegt. Damit ist er höher als der Mount Everest (8 848 m), der eigentlich als höchster Berg der Welt gilt.
Quelle: Wikipedia.org/wiki/Cotopaxi, https://de.wikipedia.org/wiki/Chimborazo
Die Städte Quito und Cuenca stehen mit ihren Altstädten auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes, das heißt sie gelten als besonders schön, wichtig und schützenswert. Guayaquil ist die wichtigste Hafenstadt Ecuadors. Sie liegt am Fluss Río Guayas, und von dort starten viele Boote in Richtung der Galápagosinseln.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Quito, https://de.wikipedia.org/wiki/Cuenca_(Ecuador), https://de.wikipedia.org/wiki/Guayaquil
Die Königsstraße der Anden oder auch Große Inkastraße (die Inka nannten sie Qhapaq Ñan) verband das Inkareich vom Norden bis in den Süden (Inkas in Ecuador – siehe „Geschichte“). Sie beginnt dort, wo heute Ecuadors Hauptstadt Quito liegt, und endet im heutigen Chile. Sie erstreckt sich über 6 000 Kilometer und gehört ebenfalls zum UNESCO-Weltkulturerbe – sie gilt also als besonders wichtig und schützenswert.
Diese Straße ist bis zu zwanzig Meter breit und mit Steinen gepflastert. Sie führt über Stufen bis auf mehr als 4 500 m und mit Stegen und Hängebrücken über Wasser und reißende Flüsse. Touristinnen und Touristen können allerdings nur einen Teil der Strecke gehen.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Qhapaq
Eine spektakuläre Aussicht haben Leute, die mit dem Zug eine Strecke zwischen Riobamba und Durán fahren. Der Zug fährt einen Felsvorsprung entlang, der 100 Meter über der Schlucht eines Flusses verläuft. Dieser Felsen heißt „Nariz del Diablo“, was auf Deutsch Teufelsnase bedeutet.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Nariz_del_Diablo
Im Jahr 1736 bestimmte der Franzose Charles Marie de La Condamine als erster Europäer die genaue Position des Äquators. Dieser Ort liegt 23 Kilometer nördlich von Quito; um zu zeigen. Dort wurde ein Denkmal errichtet – es heißt Mitad del Mundo (Die Mitte der Welt).
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Mitad_del_Mundo
Sprache
In Ecuador gibt es zwei offizielle Sprachen, die zum Beispiel in Behörden gesprochen werden: Spanisch und Quechua. Quechua haben die Inkas ins Land gebracht, als sie es im 15. Jahrhundert eroberten (siehe „Geschichte“). Als sie dann von den Spaniern besiegt wurden, wurde Spanisch in diesem Gebiet eingeführt. Die meisten Menschen in Ecuador können Spanisch sprechen. Es gibt aber noch weitere Sprachen, die zum Teil von Leuten nur in einer bestimmten Region gesprochen werden. In Ecuador gibt es insgesamt 23 verschiedene Sprachen und Dialekte.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/
Uhrzeit
In Ecuador gibt es zwei verschiedene Zeitzonen. Das bedeutet, dass es an verschiedenen Orten im Land unterschiedliche Uhrzeiten gibt. Diese unterscheiden sich um eine Stunde:
- Das Festland liegt 6 Stunden vor Deutschland (im Sommer 7 Stunden). Wenn es also in Deutschland 12 Uhr mittags ist, ist es in Ecuador 6 Uhr morgens.
- Die Galápagosinseln liegen in einer anderen Zeitzone. Der Unterschied zu Deutschland beträgt 7 Stunden (im Sommer 8). Wenn es also in Deutschland 12 Uhr mittags ist, ist es auf den Galápagosinseln 5 Uhr morgens.
Anders als Deutschland unterscheidet Ecuador nicht zwischen einer Sommer- und einer Winterzeit.
Quellen: https://www.zeitverschiebung.net, https://www.laenderdaten.info
Der Cotopaxi (Quelle: Pixabay/tvtommyec)
Vulkane
Die Vulkane in Ecuador liegen in einer Gebirgskette, den Anden. Diese Gebirgskette zieht sich durch ganz Südamerika und hat 183 aktive Vulkane: in Kolumbien und Ecuador im Norden, in Peru, Bolivien und Nordchile in der Mitte und in Südchile und Argentinien im Süden.
In Ecuador gibt es die sogenannte Allee der Vulkane. Auf dieser „Allee“ liegen auf einer Strecke von ungefähr 300 km 22 der insgesamt 73 Vulkane des Landes. Der höchste von ihnen ist der Chimborazo mit 6 310 m. Er ist allerdings nicht mehr aktiv. Der Cotopaxi (5 897 m), der zweithöchste Berg Ecuadors, gehört zu den höchsten akiven Vulkanen der Welt.
Quellen: www.vulkane.net/vulkane, de.wikipedia.org
Wetter/Klima
In Ecuador gibt es drei Regionen mit unterschiedlichem Klima:
An der „Costa“ (Küste) ist es während des ganzen Jahres durchschnittlich 25 Grad warm. Hier unterscheiden sich die Jahreszeiten nicht durch die Temperaturen, sondern durch die Regenmenge.
In der „Sierra“, das ist das Andenhochland, also die Bergregion, ist es deutlich kühler und je nach Höhenlage regnet es mehr oder weniger.
Im Oriente herrscht feuchtes, tropisches Klima mit Durchschnittstemperaturen von 25 Grad.
Wirtschaft
Ecuador ist eines der ärmsten Länder Südamerikas. Besonders wichtig dafür, dass das Land Geld verdient, ist der Verkauf des ecuadorianischen Erdöls an andere Länder. Seit ein paar Jahren sinkt der Erdölpreis jedoch stark. Deswegen verdient Ecuador mit Erdöl immer weniger Geld.
Ecuador ist außerdem der größte Bananenexporteur (Bananenverkäufer) der Welt; rund ein Drittel der Bananen kauft Deutschland Ecuador ab. Als weitere Produkte verkauft das Land Kakao, Fischereiprodukte und Mineralien an andere Länder. Ecuador zudem ist der viergrößte Blumenexporteur in der Welt – nach den Niederlanden, Kolumbien und Kenia. Seit Ende der 1980er-Jahre werden dort viele Schnittblumen für den Export angebaut. Unter anderem die Äquatorsonne und das Klima sind für die Blumen besonders gut.
Auch die Touristinnen und Touristen, die Ecuadors einzigartige Natur sehen wollen, bringen Geld ins Land. Dabei sind besonders die Galápagosinseln ein beliebtes Reiseziel.
Viele Ecuadorianerinnen und Ecuadorianer haben ihr Land verlassen, weil sie dort keine gute Arbeit finden konnten. Sie arbeiten im Ausland und schicken monatlich Geld nach Hause, um ihre Familien zu unterstützen.
Quellen: https://www.ecuador-discover.de, https://de.wikipedia.org, /wiki/Ecuador#Soziale_Lage
Die Kindernothilfe dankt ihren beiden Praktikantinnen Saskia Reimann und Frida Garbers für die vielen und interessanten Infos und die Texte!