Indonesien: Anisa spielte bei der Fußball-WM für Straßenkinder in Doha/Katar
Anisa lebt in Indonesien und ist eine sehr gute Sportlerin. Jetzt hat sie es sogar bis zur Fußball-Weltmeisterschaft geschafft.
Am „Street Child World Cup Doha 2022“ nahmen nur Mädchen und Jungen teil, die auf der Straße leben und/oder arbeiten. Diese WM fand wie auch die der Fußball-Profis in Katar statt. Was Anisa da erlebt hat und wie sie überhaupt mit dem Fußballspielen angefangen hat, erzählt sie euch heute.
Text: Ann-Cathrin Coenen, Fotos: Kornelia Olivier und Kindernothilfepartner KDM
„Hallo, ich bin Anisa und liebe Fußballspielen. Das mache ich seit der achten Klasse. Und seit der vierten sogar Futsal. Kennt ihr das? Das ist ähnlich wie Fußball, nur spielen wir da fünf gegen fünf und mit einem kleineren Ball. Auch das Spielfeld ist kleiner. Meistens spiele ich auf der Flügelposition.
Seit ich regelmäßig spiele, bin ich sportlicher geworden. Und ich fühle mich gesünder. Ich bin jetzt auch besser im Teamwork. Wir spielen im Team, und da müssen wir zusammenarbeiten, sonst können wir nicht gewinnen.
„So eine Chance bekommen nicht alle Kinder auf der Welt“
Ich habe mich so sehr darüber gefreut, dass mich mein Trainer für die WM in Katar ausgewählt hat. Das ganze harte Training im vergangenen Jahr hat sich gelohnt! So eine Chance bekommen nicht alle Kinder auf der Welt, einmal mit so vielen anderen Jugendlichen bei einer echten WM mitzuspielen. Ich war auch noch nie im Ausland. Das war super aufregend.
Die Spiele waren echt cool und spannend. Wir haben in richtigen Stadien gespielt. Meine Mannschaft und ich haben den fünften Platz in unserer Gruppe belegt. Leider haben wir es nicht in das Viertelfinale geschafft. Aber das macht nichts.
Wir haben in Katar aber nicht nur Fußball gespielt. Es gab auch viel Programm für uns – wir haben getanzt, gesungen und super viel Spaß gehabt. Am schönsten war es, neue Freunde und Freundinnen aus anderen Ländern zu finden.
Anisa will später Trainerin werden
Jetzt bin ich wieder in Indonesien – und träume davon, einmal professionelle Futsalspielerin zu werden. Und irgendwann später auch Trainerin. Wenn ich mal mehr verdiene und einen Beruf habe, würde ich etwas von dem Geld spenden. Und ich würde gerne einen Fußballplatz in meiner Nachbarschaft anlegen lassen. Wir Kinder haben keinen richtigen Fußballplatz, sondern nur die Straßen, auf denen wir spielen.“