Was tut die Kindernothilfe für Flüchtlinge?

In Deutschland setzt sich die Kindernothilfe dafür ein, dass Flüchtlingskinder, die zu uns kommen, die gleichen Rechte haben wie alle anderen Kinder auch. Im Ausland kümmern sich unsere Partnerorganisationen um Kinder, die ihr Zuhause verloren haben oder es verlassen mussten.

Wenn irgendwo eine schwere Naturkatastrophe alles zerstört hat oder wenn Menschen wegen einem Bürgerkrieg aus ihrer Heimat flüchten, sind anschließend die Erwachsenen damit beschäftigt, für die Familie ein Dach über dem Kopf zu finden. Sie versuchen, etwas zu essen, anzuziehen, Töpfe, Teller, Decken zu besorgen, eine Arbeitsstelle zu finden. Kaum jemand hat Zeit, sich um die Kinder zu kümmern. Aber gerade Kinder sind völlig durcheinander, wenn sie ihre vertraute Umgebung verlassen müssten – oft genug Hals über Kopf. Sie brauchen dringend jemanden, der sie tröstet, der ihnen erklärt, wie es weitergeht.

Ein Kinderschutzzentrum: Schutz mitten im Chaos

Deshalb eröffnet die Kindernothilfe in ihren Projektländern direkt nach einer Katastrophe „Kinderschutzzentren“, wo die Kinder Schutz und Geborgenheit finden, wo es jeden Tag eine warme Mahlzeit und Trinkwasser gibt. Denn wenn sie über längere Zeit nichts Vernünftiges zu essen bekommen, kann das ihre Gesundheit so schädigen, dass sie sich nie wieder davon erholen werden. Auch Schulunterricht wird in den Kinderzentren so schnell wie möglich angeboten, damit die Mädchen und Jungen wieder einen geregelten Tagesablauf haben.

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Kinderschutzzentren sind nicht immer richtige Häuser – in Haiti z. B. als es direkt nach dem schweren Erdbeben 2010 keine Baustoffe gab, legten unsere Partner Plastikplanen zwischen Bäumen aus, auf denen die Kinder sitzen konnten. Und als Dach dienten Planen. Inmitten des Chaos und der Trümmer wussten die Kinder: Hier ist ein Platz zum Spielen. Mit großem Erfolg: Die Kinder blühten auf, lachten, konnten endlich wieder fröhlich sein. Erst später, als Baumaterial zur Verfügung stand, wurden Pavillons gebaut. Die Kinderzentren arbeiten so lange, bis sich die Lage wieder normalisiert hat, z. B. bis die Schulen wieder geöffnet sind.

Im Libanon hat die Kindernothilfe ein Kinderschutzzentrum in einer alten Schule eröffnet.

In Deutschland unterstützt die Kindernothilfe keine Projekte. Aber seit Juni 2016 bietet sie Kindesschutz-Schulungen für Menschen an, die sich hier um Flüchtlinge kümmern.