Sambia: Latchinas Tag im 360-Grad-Video

360-Grad-Ansicht von Latchina und anderen arbeitenden Kindern in Sambia (Quelle: Christian Herrmanny)

360-Grad-Ansicht von Latchina und anderen arbeitenden Kindern in Sambia (Quelle: Christian Herrmanny)

Latchina lebt in Choma, einer Kleinstadt im Süden Sambias in Afrika. Wir haben sie mit einer 360-Grad-Kamera begleitet.

Weil ihre Familie nicht viel Geld hat, muss sie täglich arbeiten. Trotzdem kann Latchina auch in die Schule gehen und den Kinderrechte-Club besuchen. Das ist durch die Unterstützung eines Kindernothilfe-Partners möglich. Heute nimmt euch Latchina einen Tag mit und erzählt euch, was sie alles so macht. Und wenn ihr möchtet, könnt ihr sie sogar in einem 360-Grad-Video sehen und hören. Wie, das erfahrt ihr am Ende der Geschichte.

Text: Katharina Draub, Fotos: Christian Herrmanny

Die 360-Grad-Kamera filmt Kinder in einem Steinbruch in Sambia (Quelle: Christian Herrmanny)

Die 360-Grad-Kamera hat mich und meine Freundinnen und Freunde im Steinbruch gefilmt (Quelle: Christian Herrmanny)

„Hallo, ich heiße Latchina und bin neun Jahre alt. Ich lebe mit meiner kleinen Schwester und meinen Cousinen bei unseren Großeltern. Mit meiner Oma zusammen arbeite ich in einer Sandgrube. Genauso wie viele meiner Freunde. Ich bin wirklich nicht glücklich damit, aber ich habe keine andere Wahl, da wir Geld verdienen müssen.

In der Regel stehe ich um halb sechs Uhr morgens auf. Dann wasche ich das Geschirr vom Abendessen und gehe danach in den Garten. Ich gieße unsere Gemüsebeete, und anschließend gehe ich zur Arbeit. Das Geld, das ich verdiene, gebe ich meiner Oma, die davon meine Schulgebühren oder auch meine Schuhe bezahlt. Ungefähr 50 Cent pro Tag verdiene ich. Gegen halb zwölf packe ich meine Schulsachen und laufe zum Unterricht.

Meine Oma ist Mitglied in einer Selbsthilfegruppe mit vielen anderen Frauen. Sie sparen zusammen Geld und können sich damit selbstständig machen – meine Oma kauft davon Saatgut und verkauft dann später das Gemüse. Während sich die Mütter und Omas treffen, spiele ich mit meinen Freunden. Wir sind sehr glücklich darüber, dass wir spielen können.

Die Frauengruppe von Latchinas Oma trifft sich, und auch hier ist unsere Kamera dabei (Quelle: Christian Herrmanny)

Die Frauengruppe meiner Oma trifft sich, und auch hier ist die Kamera dabei (Quelle: Christian Herrmanny)

Viele andere Kinder können das nicht, weil sie den ganzen Tag arbeiten müssen. Dabei ist das ein Kinderrecht. Das haben wir im Kinderrechte-Club gelernt. Wir treffen uns jeden Samstag um drei Uhr nachmittags und erfahren vom Kindernothilfe-Partner ganz viel über Kinderrechte:  das Recht auf Nahrung, Bildung, Gesundheit und was uns sonst noch so angeht. Zum Beispiel, dass nicht schon Kinder verheiratet werden dürfen, was bei uns aber immer noch geschieht.“

Deine Reise nach Sambia

Du willst dich in Sambia mal umschauen? Hören, wie Latchina spricht? Und sehen, wie sie und die anderen Kinder im Steinbruch schuften? Wie es bei ihr zu Hause und in der Schule aussieht?
Die Kindernothilfe hat dafür ein 360-Grad-Video gedreht, damit ihr sehen könnt, wie Kinder in Sambia leben. Das geht mit einem solchen Video viel besser als mit Fotos. Denn dabei kannst du dich auch links, rechts, oben und unten umsehen. Probier’s doch einfach mal aus! https://www.youtube.com/watch?v=HmYgivRiYso