Libanon: Wegen der Corona-Krise muss Samira (10) zu Hause bleiben
Marhaba (hallo auf Arabisch), wie geht‘s euch? Ich bin Samira. Ich bin zehn Jahre alt und komme aus Syrien.
In unserer Heimat ist Krieg, deshalb sind meine Mutter, mein Bruder und ich in den Libanon gekommen. Dann ist mein Vater gestorben, und meine Großeltern sind ebenfalls aus Syrien hierhergekommen.
Wir leben schon seit acht Jahren hier. Wir wohnen in einem Zwei-Zimmer-Haus. Als wir die Alpha Association (eine Organisation, die von der Kindernothilfe in Deutschland unterstützt wird) kennenlernten, hat meine Mutter meinen Bruder und mich dort angemeldet. Meine Mutter arbeitet dort auch ehrenamtlich mit. Sie hatte uns kaum angemeldet, da begannen wir auch schon nachmittags mit dem Schulunterricht – bis Corona kam. Wenn es in der Schule etwas gibt, was wir nicht verstehen, oder eine Aufgabe, die wir nicht lösen können, dann helfen uns die Leute von Alpha.
Wegen der Corona-Krise mussten wir zu Hause bleiben und hatten große Langeweile. Aber dann hat die Alpha angefangen, uns Schulaufgaben und Ideen, wie wir uns beschäftigen können, per Telefon zu senden. Außerdem haben sie uns Schutzsets gegen das Virus und Lebensmittelpakete geschickt, um uns in dieser Krise zu helfen.
In unserer Umgebung gibt es noch keinen einzigen Corona-Fall. Wir schützen uns und halten uns sauber, und wir haben genug Desinfektionsmittel, um damit alles zu putzen.
Wir hoffen, dass sich diese Krise bald vorbei ist und wir zu Alpha zurückkehren können, weil wir unsere Freunde und unsere Lehrer dort sehr vermissen. Ich freue mich auf den Sommer und hoffe, dass wir dann wieder viel Spaß haben werden.