Keine Waffen in Kinderhände!
Am 12. Februar ist Red Hand Day – der Welttag gegen den Einsatz von Kindersoldaten.
In mindestens 20 Ländern werden rund 250.000 Kindersoldaten zum Kämpfen gezwungen oder sie werden z. B. als Spione oder Lastenträger missbraucht. Sie kämpfen auch mit Waffen, die in Deutschland hergestellt wurden.
In viele Länder, in denen Kindersoldaten eingesetzt werden, liefert Deutschland Waffen – z. B. in den Nahen Osten, nach Indien und Pakistan. Das Deutsche Bündnis Kindersoldaten, in dem die Kindernothilfe Mitglied ist, fordert von unserer Bundesregierung, den Verkauf von Kleinwaffen (z. B. Pistolen) und Munition an andere Länder komplett zu stoppen. Deutschland ist durch diesen Verkauf nämlich mitverantwortlich für das Leid vieler Kinder in diesen Ländern.
Die Bundesregierung wird seit Jahren von Kinder- und Menschenrechtsorganisationen und dem UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes auf diese Missstände hingewiesen, aber sie unternimmt nichts. Die Bundesregierung hat im Jahr 2015 Waffenverkäufe für 32 Millionen Euro genehmigt, im Jahr 2016 bereits für 47 Millionen Euro. Mehr als ein Drittel der Waffen landete in Ländern, in denen gekämpft wird.
Michael Davies, ein ehemaliger Kindersoldat aus dem afrikanischen Staat Sierra Leone, sagt: „Als ich als Jugendlicher in Sierra Leone kämpfen musste, habe ich auch viele G3-Gewehre gesehen. Waffenlieferungen in Konfliktregionen müssen dringend gestoppt werden, sie heizen dort die Konflikte an.“ Die G3-Gewehre werden in Deutschland hergestellt.
Der 12. Februar ist der Welttag gegen den Einsatz von Soldaten, die jünger als 18 Jahre sind. 2016 holte die Bundeswehr mindestens 1.946 Jungen und Mädchen als Soldaten zur Bundeswehr, die erst 17 Jahre alt waren – ein neuer Rekord! Das sind fast dreimal mehr minderjährige Soldaten in der Bundeswehr als noch im Jahr 2011.
Anlässlich des „Red Hand Day“ ruft das Deutsche Bündnis Kindersoldaten gemeinsam mit vielen Organisationen auf der ganzen Welt auf, mit roten Händen gegen den Einsatz von Kindersoldaten zu protestieren. Bisher haben mehr als 400.000 Menschen in über 50 Ländern weltweit mitgemacht. Auch in diesem Jahr finden Rote-Hand-Aktionen in zahlreichen deutschen Städten statt.