Wenn Kinder arbeiten wollen

David arbeitet als Eisverkäufer und ist stolz darauf. (Quelle: Christian Nusch)Ja, es gibt Kinder, die gerne arbeiten möchten. Die stolz sind, dass sie mit ihrer Arbeit Geld für die Familie verdienen. Wichtig hierbei ist, dass sie keine schweren Arbeiten übernehmen, dass sie nicht zu viele Stunden am Tag arbeiten müssen und dass sie auf jeden Fall zur Schule gehen und auch Freizeit für sich haben.

Kindernothilfe-Partner im Ausland sorgen dafür, dass sie für ihre Arbeit gut ausgebildet werden. Wer etwas verkauft, muss wissen, wie viel Geld er für seine Ware von den Kunden verlangen kann. Welche Waren sich in seinem Stadtteil besonders gut verkaufen.

Davon erzählt die Geschichte von David aus Peru:

„Angestrengt runzelt David die Stirn und rechnet seine Rate aus. Umgerechnet drei Euro und 75 Cent muss er zurück zahlen. Der Elfjährige hat einen Kredit aufgenommen, um sein eigenes Geschäft zu gründen. Er ist einer der unzähligen fliegenden Händler, die in Lima an jeder Ampel und jeder Straßenecke Softdrinks, Bonbons oder Kekse verkaufen.

Zwei Jahre Erfahrung als Eisverkäufer hat David bereits. Jetzt will er sich selbständig machen und sein Glück mit selbst gemachtem Eis, marcianos, auf Deutsch „Marsmenschen“, versuchen.“

-> Und hier könnt ihr die ganze Geschichte von David, Lady und ihren Freunden lesen.

In Bolivien gibt es sogar ein Gesetz, dass Kinder arbeiten dürfen

Im Juli 2014 beschließt das bolivianische Parlament ein neues Kinder- und Jugendgesetz: Kindern ab 10 Jahren ist es unter bestimmten Bedingungen erlaubt, zu arbeiten und damit Geld zu verdienen. Die bolivianischen Kinderarbeiter selbst hatten gefordert, arbeiten zu dürfen. Die bolivianische Kindergewerkschaft „Union der arbeitenden Kinder und Jugendlichen Boliviens“ (UNATsBO) war an diesem Gesetz beteiligt. Rund 850.000 Mädchen und Jungen müssen in Bolivien arbeiten, damit sie und ihre Familien überleben können – das ist fast jedes 3. Kind!  Allein in La Paz müssen rund 35.000 Kinder Geld verdienen: Sie sammeln Müll, verkaufen Waren auf dem Markt oder putzen Schuhe. Aber: In Minen oder anderen gefährlichen Orten darf nachh wie vor darf kein Kind unter 14 Jahren arbeiten.

Zwei Kinderarbeiter aus Lateinamerika, die ein Recht auf Arbeit fordern. (Quelle: Niklas Alof)In Bolivien haben sich mehr als 10.000 Kinderarbeiter in sogenannten Kindergewerkschaften organisiert. Lautstark setzten sie sich für ihr Recht auf Arbeit ein. Ein Recht, das gerade armen Familien das Überleben sichern soll. Der 15-jährige Rodrigo Medrano ist einer der Gewerkschaftsführer aus La Paz. Er ist zufrieden mit dem neuen Gesetz zur Kinderarbeit: „Wenn das Gesetz so umgesetzt wird, wie wir uns das vorstellen, werden die Kinder geschützt. Man kann sie nicht zur Arbeit zwingen, sie machen es freiwillig.“

Quelle: www.tagesschau.de/ausland/bolivien-kinderarbeit-102.html

Stolze Kinderarbeiter – eine Multimedia-Story aus Bolivien