Kinderarbeit – was macht die Kindernothilfe?

Syrische Flüchtlingskinder in einem Projekt im Libanon, das die Kindernothilfe unterstützt. (Quelle: Jakob Studnar)

Die Kindernothilfe setzt sich dafür ein, dass es in allen Ländern Gesetze gibt, die Kinder vor gefährlichen und gesundheitsschädlichen Arbeiten schützen: Es muss z. B. verboten werden, Mädchen und Jungen für Tätigkeiten einzustellen, bei denen sie verletzt werden könnten oder die sie krank machen oder die verhindern, dass sie zur Schule gehen. Wenn Kinder arbeiten müssen, weil ihre Familien sonst nicht überleben können, dann sollen sie gut bezahlt werden, regelmäßig Urlaub bekommen, geregelte Arbeitszeiten haben und krankenversichert sein. Sie müssen Zeit für die Schule und zum Spielen haben.

Kinder aus einem Kindernothilfe-Projekt auf den Philipinen, die für die Rechte von Kinderarbeiterin demonstrieren. (Quelle: Kindernothilfe-Partner)Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Projekten zeigen den Kindern, dass sie ein Recht darauf haben, dass all diese Forderungen erfüllt werden. Und sie machen ihnen Mut, diese Rechte von den Erwachsenen zu fordern und sich zu beschweren, wenn sie viel zu schwere Arbeiten übernehmen sollen. Und auch die Erwachsenen lernen in den Projekten, wie schädlich schwere Arbeiten für ihre Kinder sind, und dass sie ihre Söhne und Töchter davor bewahren müssen.

Zwei Schulkinder in Nepal. (Quelle: Kindernothilfe-Partner AMURT)Ohne Schule kein guter Beruf

Vor allem aber sorgt die Kindernothilfe in ihren Projekten dafür, dass Kinder, auch wenn sie arbeiten müssen, auf jeden Fall zur Schule gehen können. Dafür gibt sie ihnen kostenlos Schulbücher und Hefte. Denn wer eine Schulbildung hat, kann eine Berufsausbildung machen und später eine gute Arbeitsstelle bekommen. Und das bedeutet, dass er genug Geld hat, um später für seine eigenen Kinder zu sorgen, so dass sie nicht mithelfen müssen, Geld zu verdienen.

Selbsthilfegruppen in Äthiopien: Die Frauen freuen sich über das Geld, das sie bei diesem Treffen eingesammelt haben. (Quelle: Ralf Krämer)Außerdem unterstützt die Kindernothilfe die Eltern der Mädchen und Jungen und entwickelt gemeinsam mit ihnen Ideen, wie sie Geld verdienen können, damit ihre Kinder nicht mehr mitarbeiten müssen. Besonders erfolgreich sind hier die Selbsthilfegruppen – also Gruppen, in denen die Menschen lernen, sich gegenseitig zu helfen und gemeinsam aus der Armut herauszukommen. Und das funktioniert! Die Mitglieder, meistens Frauen, sparen gemeinsam Geld, eröffnen damit z. B. einen kleinen Kiosk oder kaufen eine Ziege und verkaufen die Milch. Das Geld, das sie verdienen, reicht für die Familie, alle Kinder gehen zur Schule, die Familie bekommt gutes Essen und es ist genug Geld da, um die Hütte zu reparieren oder Medikamente zu kaufen.

Action!Kidz waschen Autos bei einem Skoda-Händler. (Quelle: Hansjürgen Meier)

Action!Kidz – Kinder gegen Kinderarbeit

Mit der Kampagne Action!Kidz – Kinder gegen Kinderarbeit möchte die Kindernothilfe Kinder und Jugendliche mobilisieren, sich für Kinderarbeiter einzusetzen. Mädchen und Jungen schließen sich zu Teams zusammen, krempeln ihre Ärmel hoch und helfen im Haushalt und Garten, bei Verwandten, Nachbarn oder in Unternehmen. Sie übernehmen kleine Jobs wie Autoswaschen, Laubharken, Zäunestreichen oder Gassigehen mit dem Nachbarnhund. Im Tausch erhalten sie eine Spende, die die Kindernothilfe für ein Projekt gegen ausbeuterische Kinderarbeit verwendet. Dieses Projekt wechselt jedes Jahr.