Länderinfo: Haiti

Haiti – interessante Infos für Kinder vom 3.-6. Schuljahr über Land und Leute, das schwere Erdbeben im Jahr 2010,  Hurrikan Matthew, Kinderarbeit, Columbus, Restavèks, Kreolsprache und vieles mehr.

Berglandschaft. (Quelle: Katja Anger)

Geografie

Das Land Haiti liegt auf einer Insel in der Karibik. Die Insel heißt Hispaniola – im Westen liegt Haiti, im Osten der Insel die Dominikanische Republik.

Die ganze Insel ist gebirgig; die Berge sind bis zu 2.700 m hoch.
Ursprünglich gab es in Haiti auch dichten Regenwald, doch dieser ist bereits seit 1990 fast gänzlich abgeholzt worden. Die Einwohnerinnen und Einwohner brauchen das Holz zum Beispiel, um damit zu heizen oder zu kochen. Andere Brennstoffe sind für die arme Bevölkerung zu teuer. Durch das Abholzen können Wind und Regen den Erdboden, wo keine Büsche und Bäume mehr wachsen, einfach wegspülen. Außerdem gibt es hier häufig tropische Wirbelstürme, die oft verheerende Folgen haben.
Die Insel Hispaniola liegt über der Grenze zwischen der karibischen und der nordamerikanischen Erdplatte. Dadurch kommt es hier häufig zu Erdbeben. Das schlimmste Erdbeben erschütterte Haiti am 12. Januar 2010 (siehe „Erdbeben 2010“).


Der Regierungspalast wurde beim Erdbeben 2010 zerstört. Quelle: Jürgen SchübelinHauptstadt

Port-au-Prince ist die Hauptstadt Haitis und gleichzeitig die größte Stadt des Landes. Die Franzosen haben diese Stadt im Jahr 1749 gegründet. 1804 wurde sie Haitis Hauptstadt. Bei dem schweren Erdbeben 2010 wurden ganz viele Gebäude zerstört. Mehr als 217.000 Menschen starben. Heute wohnen fast 3 Millionen Menschen in Port-au-Prince.

Webcam: Abriss des zerstörten Regierungspalastes

Zahl: World Factbook 2023, Wikipedia

Lachende Mädchen. (Quelle: Jakob Studnar)Einwohnerinnen und Einwohner

In Haiti leben rund 11,5 Millionen Menschen. Die meisten von ihnen sind Nachkommen von Sklavinnen und Sklaven, die aus Afrika hierher verschleppt wurden, um auf den Zuckerrohrfeldern zu arbeiten.

In Haiti gibt es nur wenige Menschen, die älter als 64 Jahre werden:

Alter Haiti Deutschland
0-14 Jahre alt sind:
30 von je 100 Menschen 14 von je 100 Menschen
15-64 Jahre alt sind:
66 von je 100 Menschen 63 von je 100 Menschen
älter sind: 4 von je 100 Menschen 23 von je 100 Menschen

Zahlen: World Factbook 2023


Haiti von A bis U

Arbeit/Kinderarbeit | Columbus | Geografie | Geschichte | Gewalt | Einwohner | Erdbeben | Essen | Geld | Gesundheit | Hauptstadt | Hurrikan | Kindernothilfe | Klima | Landesname | Lebenserwartung | Religion | Restavék-Kinder | Schule | Sprachen | Taifun | Uhrzeit

Arbeit/Armut

Haiti ist das ärmste Land Amerikas und eines der am wenigsten entwickelten Ländern der Welt.

Die Weltbank schätzt, dass im Jahr 2023 wahrscheinlich jeder/jede Dritte in Haiti nur rund 2 Euro am Tag zum Leben haben wird (34 von je 100 Menschen). 63 von je 100 Menschen werden mit 3,35 Euro am Tag auskommen müssen.

Von je 100 Haitianerinnen und Haitianern im arbeitsfähigen Alter haben 16 keine Arbeit. Die Hälfte derjenigen, die eine Arbeit hat, bietet Dienstleistungen an: Sie verkaufen z. B. etwas auf der Straße, waschen für andere die Wäsche, führen ein Handwerk aus oder sind Hilfskraft in einem Restaurant.

Kinderarbeit ist in Haiti offiziell verboten, es gibt entsprechende Gesetze dagegen. Diese werden jedoch nicht
überprüft. In Wirklicheit arbeitet mindestens jedes 4. Kind in Haiti, viele vor allem Mädchen schuften in fremden Haushalten – diese Kinder nennt man Restavèks (siehe „Restavék“).

Quellen: World Factbook 2010, 2021, 2023, http://hdr.undp.org/en/countries/profiles/HTI, https://www.worldbank.org/en/country/haiti/overview 2023

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Essen

Frauen bereiten eine Mahlzeit zu. (Quelle: Kathrin Meindl)Die Haitianerinnen und Haitianer verwenden in ihren Gerichten Zitronen, Apfelsinen, Bananen, Ananas, Mangos und Erdnüsse, außerdem Hirse, Mais, Maniok, Fisch und Meeresfrüchte. Fleisch ist sehr teuer und kommt nur zu besonderen Anlässen auf den Tisch. Typische Gerichte sind beispielsweise Diri ak Pwa (Reis und Bohnen), Sòs poulet (Hähnchen in Soße), Sòs pwa (süße Sauce aus Bohnen), La Bouillie (Brei aus grünen Bananen oder Maismehl) und Diri au Let (Dessert aus Milch, Reis und Zucker).

Haitianische Rezepte:

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Geld

Das Geld in Haiti heißt Gourde.
10 Gourde =  0,07 Euro
1 Euro = 143,60 Gourde

Stand: November 2023, Oanda Währungsrechner

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Die haitianische FlaggeGeschichte

1492 landet Christoph Kolumbus auf der Karibikinsel, auf der heute Haiti liegt. Er nennt die Insel „La Espanola“ (Die Spanische). Von jetzt an gehört die Insel zu Spanien, obwohl sie vor Mittelamerika liegt. Sie ist eine spanische „Kolonie“. Später bekommt die Insel den Namen „Hispaniola“. Die Urbevölkerung der Insel, Arawaks oder auch Tainos genannt, wird unter der spanischen Herrschaft fast völlig ausgerottet.
Ungefähr ab dem Jahr 1500 verschleppen die Spanier afrikanische Sklaven nach Hispaniola, die vor allem auf Zuckerplantagen arbeiten müssen.
1697 gibt Spanien das westliche Drittel der Insel Hispaniola an Frankreich ab. Dieser Teil der Insel ist also jetzt eine französische Kolonie und heißt von nun an Saint Domingue. Unter der französischen Herrschaft kommt es zu einer wirtschaftlichen Blütezeit beim Anbau von Zuckerrohr und Kaffee, die im fernen Europa mittlerweile sehr beliebt sind. Dies ist jedoch nur möglich durch den massiven Einsatz von Sklaven: Zeitweise verschleppen die Franzosen bis zu 40.000 Sklaven pro Jahr aus Afrika auf die Karibikinsel.
Um 1788 leben hier ungefähr 400.000 Schwarze, 27.000 Weiße und 22.000 Mulatten (ein Elternteil ist weiß, ein Elternteil schwarz).
1791 kommt es zum ersten Sklavenaufstand; anschließend finden hier jahrelang immer wieder kriegerische Auseinandersetzungen statt – nicht nur zwischen Schwarzen und Weißen, sondern auch zwischen Schwarzen und Mulatten. Zwischendurch wird die Sklaverei abgeschafft, aber noch mehrfach kurzfristig wieder eingeführt.
Am 1. Januar 1804 erklärt der Schwarze Jean-Jacques Dessalines die Unabhängigkeit des Inselstaates von Frankreich und ernennt sich selbst zum Kaiser. Das Land erhält den Namen „Haiti“. Als Gegenleistung für die Anerkennung der Unabhängigkeit muss Haiti jahrzehntelang Entschädigungen an Frankreich bezahlen. Dadurch wird es zu einem der ärmsten Länder der Welt; zudem leidet es unter verschiedenen Gewaltherrschern.
1915 wird Haiti von den USA besetzt; die USA wollen die Ordnung in dem Land wiederherstellen.
1934 ziehen die amerikanischen Streitkräfte wieder ab.
1990 wird Bertrand Aristide Präsident. Jetzt beginnt in Haiti eine Zeit der Unsicherheit mit wechselnden Präsidenten.
Am 12. Januar 2010 ereignet sich ein katastrophales Erdbeben ( siehe „Erdbeben 2010“) mit mindestens 300.000 Todesopfern. Mehr als 1,3 Millionen Menschen werden obdachlos, tausende Bauwerke sind zerstört.

Am 4. Oktober 2016 zieht Hurrikan „Matthew“ mit 230 Stundenkilometer über Haiti hinweg.  Mehr als 1 000 Menschen sterben, mindestens 30 000 Häuser, Straßen und Felder werden zerstört. 1,4 Millionen Menschen brauchen Hilfe.

2021 wird Staatschef Jovenel Moïse in seinem Haus ermordet. Agent Joseph Felix Badio soll nach Ermittlungen von haitianischen und kolombianischen Behörden ein Killerkommando mit zwei ehemaligen kolumbianischen Soldaten beauftragt haben, den Präsidenten umzubringen. (Quelle: https://www.dw.com/de/haiti-und-der-pr%C3%A4sidentenmord/a-59212370)

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Ein Kind lässt Wasser aus einem öffentlichen Wasserpumpe in einen Kanister laufen. (Quelle: Jürgen Schübelin)Gesundheit

Von je 1 000 Kindern sterben 39, bevor sie ein Jahr alt sind – Deutschland: 3 von je 1 000.

10 von 100 Kindern unter fünf Jahren sind unterernährt, das heißt: dem Körper fehlt es am Nötigsten und er kann sich nicht normal entwickeln.

Sauberes Trinkwasser zu bekommen, ist in Haiti ein Problem. In ländlichen Gebieten hat nur etwa die Hälfte der Bevölkerung die Möglichkeit dazu. Dort hat auch nur weniger als die Hälfte die Chance, eine Toilette zu benutzen.

Quelle: World Factbook, aktuellste Zahlen von 2020 

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Gewalt

Der Alltag in Haiti wird seit Jahren von kriminellen Banden beherrscht, die Menschen bedrohen, entführen, ermorden und ihre Häuser in Brand setzen. Pierre-Hugue Augustin, der Leiter des Kindernothilfe-Büros in der Hauptstadt Port-au-Prince, und die freie Journalistin Katharina Nickoleit, die sich mit Kindern aus einem Kindernothilfe-Projekt unterhalten hat, berichten von der Lage vor Ort.

Im Jahr 2021 wurde Staatschef Jovenel Moïse von einem Killerkommando ermordet, seitdem sind Gewalt und Chaos noch schlimmer geworden.  Jeder, der so aussieht, als könne seine Familie Lösegeld zahlen, steht in der Gefahr, von den bewaffneten Banden gekidnappt zu werden. In Port-au-Prince und auf den Zufahrtstraßen ist das Risiko besonders groß. Die Banden liefern sich auch untereinander blutige Kämpfe, um Stadtbezirke in ihre Gewalt zu bringen. Sie entführen öffentliche Verkehrsmittel und rauben Lastwagen. Auch in der Umgebung des Kindernothilfe-Büros in Port-aus-Prince kommt es immer häufiger zu Morden und Entführungen. Dazu gibt es regelmäßig Generalstreiks, bei denen Straßensperren mit brennenden Autoreifen errichtet werden, und es gibt immer wieder gewaltsame Zusammenstöße zwischen Demonstrierenden und der Polizei.

Unter dieser Situation leiden auch die Geschäfte, Firmen, Werkstätten, Imbissstände. In manchen Regionen können sich die Menschen gar nicht mehr richtig versorgen und leiden unter Hunger.  Die Erwachsenen versuchen, irgendwie genug Geld zu verdienen, um ihren Kindern täglich etwas zu essen geben zu können. Und oft macht sie dieser ungeheure Stress aggressiv und viele werden auch ihren Kindern gegenüber gewalttätig.

Ständig in Angst und Schrecken leben zu müssen, ist besonders für die Kinder ein Albtraum. „Unsere Projektleiter erzählen mir, dass die Mädchen und Jungen sehr schreckhaft sind, schnell Streit anfangen und häufig über Bauch- und Kopfschmerzen klagen“, erzählt Pierre Hugue Augustin. Das sind typische Anzeichen dafür, dass sie die schreckliche Situation nicht verarbeiten können.

Viele Leute fliehen ins Nachbarland Dominikanische Republik, darunter auch eine große Zahl an Jugendlichen und Kindern [Anmerkung: Im September 2023 wurde die Grenze vonseiten der Dominkanischen Republik geschlossen]. Andere haben Angehörige in den USA und flüchten dorthin. Wieder andere versuchen, auf kleinen, sehr unsicheren Booten die Bahamas oder Florida zu erreichen. Selbst wenn sie es bis dorthin geschafft haben und von den USA wieder nach Hause abgeschoben werden, versuchen sie es trotzdem wieder.

Anfang Oktober 2023 hat der UNO-Sicherheitsrat dafür gestimmt, Soldatinnen und Soldaten nach Haiti zu schicken, die die Bevölkerung schützen sollen.

Quellen: https://www.kindernothilfe.de/weltweit-aktiv/reportagen/lateinamerika/haiti-interview-korruption, https://www.kindernothilfe.de/weltweit-aktiv/reportagen/lateinamerika/haiti-schule-als-schutzraum, https://www.deutschlandfunkkultur.de/haiti-chaos-gewalt-korruption-100.html

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Hurrikan „Matthew“

Am 4. Oktober 2016 hat Hurrikan „Matthew“ Haiti mit voller Wucht getroffen. Mit bis zu 230 Stundenkilometern zerstörte er Orte an der Südküste. In der Stadt Port-à-Piment verwüstete „Matthew“ fast alle Häuser und Hütten, die Schulen, den Friedhof und die Kirchen. Meterhohe Wellen zerfetzten die Gebäude, die am nächsten am Strand standen. Es wird geschätzt, dass  mehr als 1 000 Menschen starben, mindestens 30 000 Häuser und Hütten wurden zerstört. Iinsgesamt waren mehr als 1,4 Millionen Menschen von den Folgen des Wirbelsturms betroffen. Die Kindernothilfe leistete Soforthilfe und richtete Kinderzentren ein, um den Kindern Schutz und Geborgenheit zu geben.

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Schulkinder am Eingang zur Schule. (Quelle: Hannah Rinnhofer)Kindernothilfe in Haiti

Seit 1973 arbeitet die Kindernothilfe in Haiti. Zurzeit fördern wir dort 19 500 Mädchen und Jungen in 14 Projekten. Über unsere haitianischen Partnerorganisationen sorgen wir dafür, dass Kinder eine Schulbildung bekommen – dafür haben wir nach dem Erdbeben neue Schulen gebaut, u. a. eine der größten Schulen Haitis. Wir informieren die Menschen darüber, wie wichtig die Kinderrechte sind, und wir unterstützen Restavék-Kinder (siehe „Restavék“). Wir helfen Jugendlichen, eine Ausbildung machen zu können, damit sie eine gute Arbeit finden. Auf den Dörfern unterstützen wir Frauen dabei, sich zu Selbsthilfegruppen zusammenzuschließen und gemeinsam ihre Probleme anzupacken und zu lösen.

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Klima

Das Klima in Haiti ist tropisch. An den Küsten wird es im Juli und August bis zu 35 Grad, in den kühleren Monaten Dezember bis Februar rund 31 Grad warm. Die Tiefsttemperaturen liegen zwischen 22 und 25 Grad. Auf den Bergen ist es kühler, dort bleibt es durchschnittlich zwischen 18 und 22 Grad. In Haiti gibt es zwei Regenzeiten: von April bis Juni und von August bis November.

Wetterbericht für Haiti

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KolumbusDie Bucht von Cap Haitien. (Quelle: Wikimedia Commons/Rémi Kaupp)2

In der Nähe der Hafenstadt Cap Haitien im Norden Haitis soll ein ganz altes und berühmtes Schiffswrack liegen: Vor mehr als 500 Jahren ist Kolumbus mit dem Schiff „Santa Maria“ in der Nähe von Cap Haitien auf einer Sandbank gestrandet. So hat er die Insel Hispaniola entdeckt. Das ist sogar genau an Weihnachten passiert.

Allerdings wurde das Wrack bis heute nicht gefunden, und viele Taucher und Historiker suchen immer noch danach.

Quelle: Wikipedia

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LandesnameDie gebirgige Landschaft Haitis aus dem Flugzeug fotografiert. (Quelle: Burmann/Dacken)

Haiti bedeutet „bergiges Land“ in der Sprache der Taino – das war die Urbevölkerung auf der Insel, die allerdings im Laufe der Jahrhunderte fast vollkommen ausgerottet wurde.

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Eine alte Frau. (Quelle: Jürgen Schübelin)Lebenserwartung

In Haiti werden die Menschen durchschnittlich 66 Jahre alt (in Deutschland 82 Jahre).

Zahlen: World Factbook 2023

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Bei dem Erdbeben 2010 wurden auch Kindernothilfe-Schulen zerstört. (Quelle: Benjamin Weinkauf/BILD)Naturkatastrophen

Zwischen 1995 und 2015 sind in keinem Land der Welt mehr Menschen durch Naturkatastrophen gestorben als in Haiti. Am 12. Januar 2010 bebte um 16 Uhr 53 in Haiti die Erde. Erdbeben sind in Haiti nichts Ungewöhnliches, doch dieses Beben war

  • das schlimmste in der Geschichte des Landes,
  • eines der schwersten Beben in ganz Nord- und Südamerika,
  • und das weltweit verheerendste Beben im 21. Jahrhundert.

Es gab mindestens 230.000 Tote und nochmal so viele Verletzte, fast 1,3 Millionen Menschen wurden obdachlos. Schulhefte in der zerstörten Kindernothilfe-Schule. (Quelle: Jakob Studnar) Die haitianische Regierung schätzt, dass rund 250.000 Wohnungen und 30.000 Geschäfte zerstört wurden. Der entstandene wirtschaftliche Schaden beläuft sich auf umgerechnet 5,4 Milliarden Euro.

Auch 2021 gab es ein schweres Erdbeben. Rund 2.200 Menschen starben, mehr als 12.000 wurden verletzt, fast 700.000 waren auf Hilfe angewiesen.

Haiti wird auch regelmäßig von Hurrikans und Dürreperioden heimgesucht wird. Sie zerstören z. B. die Ernten und verschlimmern Armut und Unterernährung der Menschen

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Eine Kirche in Haiti. (Quelle: Gerritzen/Burmann)Religion

84 von je 100 Menschen sind Christen. 10 von je 100 glauben an nichts. Die übrigen haben entweder den Vodoo-Glauben, eine ursprünglich aus Westafrika (siehe „Geschichte“) stammende Tradition – er ist geprägt von bestimmten Opfer-Ritualen und Tänzen, oft unter Einfluss von Rum und Tabak – oder eine andere Religion. Viele Haitianer üben den christlichen und gleichzeitig den Vodoo-Glauben aus.

Zahl: World Factbook, aktuellste Zahlen von 2018

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Das Mädchen Odana muss für die Familie, bei der es arbeitet, z. B. kochen. (Quelle: Jakob Studnar)Restavèk

In Haiti leben rund 300.000 Restavèk-Kinder, hauptsächlich in der Hauptstadt Port-au-Prince. Das Wort „Restavèk“ kommt aus dem Französischen von „rester avèc“ und bedeutet „bei jemandem bleiben“. Arme Familien, die meist auf dem Land leben, geben ihre Kinder an Verwandte oder Gastfamilien in der Stadt. Die Eltern vertrauen häufig darauf, dass die Kinder leichte Arbeiten im Haushalt verrichten und dafür Nahrung, Unterkunft Schulbildung bekommen.
Aber die Wirklichkeit sieht ganz anders aus:

In Wirklichkeit müssen die Kinder oft unter schrecklichen Bedingungen arbeiten: Sie schuften bis zu 16 Stunden täglich und werden oft auch geschlagen. Nicht nur die Erwachsenen schlagen die Kinder, sondern häufig auch die eigenen Kinder der Familie.

Restavèks erhalten kein Geld für ihre viele Arbeit, sie besuchen meistens keine Schule und können, wenn sie krank werden, auch nicht zum Arzt gehen.

Die meisten Restavéks sind Mädchen, einige von ihnen sind jünger als 10 Jahre. 

Quelle: Kindernothilfepartner

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Lachende Jungen in einer Klasse. Quelle: Kathrin MeindlSchule

38 %, also 38 von je 100 Menschen in Haiti, können nicht lesen und schreiben. Von 100 Kindern gehen nur 77 zur Grundschule. In keinem anderen lateinamerikanischen Land ist die Bildungssituation so schlimm: Es gibt viel zu wenige öffentliche Schulen, und die Unterrichtsqualität ist häufig so schlecht, dass die Kinder kaum etwas lernen.
Besonders die so genannten Restavèk-Kinder (siehe „Restavék“) sind häufig von der Schulbildung ausgeschlossen.
Das Erdbeben von 2010 hat zudem viele Schulen zerstört, die erst langsam wieder aufgebaut werden. Die Kindernothilfe hat mit ihren Partnern neue Schulen gebaut, u. a. eine der größten Schulen Haitis.

Quelle: World Factbook, aktuellste Zahlen von 2016, Vereinte Nationen 2008-2012

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Ein Mann mit einem T-Shirt, auf dem etwas in kreolischer Sprache steht. (Quelle: Jakob Studnar)Sprache

In Haiti spricht man Haitianisch und Französisch. Haitianisch ist eine sogenannte Kreolsprache, die auf der französischen Sprache aufbaut. Die Franzosen, die im 17. und 18. Jahrhundert in Haiti regierten, holten Sklavinnen und Sklaven aus Afrika auf die Insel, damit sie für sie arbeiteten. Sie wollten verhindern, dass sie sich  miteinander unterhielten – sie hatten Angst, dass sie so einen Aufstand gegen ihre Herren planen könnten. Also kaufen sie immer nur Sklavinnen und Sklaven, die unterschiedliche Sprachen sprachen. Doch diese waren sehr schlau und schufen eine neue Sprache.
Haiti ist der einzige unabhängige französischsprachige Staat Lateinamerikas. Die Sprachen der Urbevölkerung sind ausgestorben.

Übersetzung des Aufdrucks auf dem T-Shirt:
12. Januar (der Tag des Erdbebens 2010)
– Viele Frauen sind gestorben
Aber wir geben nicht auf – Haiti ist kein hoffnungsloser Fall

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Uhrzeit

Die Uhrzeit in Haiti ist 7 Stunden hinter unserer Zeit. Wenn es bei uns also 12 Uhr mittags ist, ist es in Haiti 5 Uhr morgens.

Aktuelle Uhrzeit in Haiti