Projektbeispiel Indien: Das Mädchen aus dem Slum

Chennai ist die sechstgrößte Stadt Indiens. Viele der Menschen, die hier leben, sind sehr arm. Sie wohnen in Slums oder sogar auf der Straße. So wie Rajeshwari.

Rajeshwari ist acht Jahre alt. Ihre Familie gehört zu den Ärmsten der Armen. Ihre Mutter ist gestorben, als sie drei Jahre alt war. Rajeshwari lebt zusammen mit ihrer Großmutter und ihrem Vater in einem Slum direkt am Meer. Dort wohnen sie nicht in einem Haus, sondern in einer kleinen Hütte aus Plastikplanen, Palmwedeln und Brettern.

Rajeshwari und ihre Familie. (Quelle: Roland Brockmann)Der Vater verpulvert das Geld für Alkohol

Ein normales Leben, so wie wir es hier kennen, ist für Rajeshwari und ihre Familie unmöglich. Der Vater hat keine feste Arbeitsstelle und verdient nicht viel. Das wenige Geld, das die Familie hat, gibt er für Alkohol und Drogen aus. Manchmal schlägt er Rajeshwari auch. Die Großmutter ist schon sehr alt und beinahe ganz blind, so dass auch sie sich nicht richtig um das kleine Mädchen kümmern kann. Deshalb geht Rajeshwari oft auch nicht zur Schule.

Um den Kindern in den Slums zu helfen und ihnen einen halbwegs geregelten Alltag zu ermöglichen, hat der indische Kindernothilfe-Partner Centre for Child Rights and Development ein Kinderschutzzentrum gebaut.

Rajeshwari auf dem Weg zur Schule. (Quelle: Roland Brockmann)Lichtblicke im Kinderschutzzentum

Rajeshwari wird jetzt jeden Nachmittag von einer Sozialarbeiterin abgeholt und ins Thennkoodu Zentrum gebracht. Dort kann sie mit anderen Kindern spielen und ihre Hausaufgaben machen und einen unbeschwerten Nachmittag verbringen. Abends wird sie wieder nach Hause gebracht. So spürt sie, dass sie nicht alleine ist und dass es Menschen gibt, denen sie wichtig ist.

Das Projekt des Kindernothilfe-Partners. (Quelle: Roland Brockmann)Die Sozialarbeiter kümmern sich nicht nur um die Kinder, sondern sprechen auch mit den Angehörigen. So haben die Mitarbeiter auch versucht mit Rajeshwaris Vater zu reden und ihn dazu zu bringen, in ein soziales Wohnprojekt zu ziehen. Leider möchte er die Hilfe der Sozialarbeiter aber noch nicht annehmen. Immerhin haben die Mitarbeiter des Zentrums es aber geschafft, dass Rajeshwari nun jeden Morgen von ihrem Vater zur Schule geschickt wird. Und sie werden nicht locker lassen und ihn versuchen zu überzeugen, aus dieser ungesunden Umgebung wegzuziehen, damit seine Tochter in einem richtigen Haus aufwachsen kann.

Projekt-Nr.

 

Robinson-Figur. (Quelle: Peter Laux)