Adamluk – der Junge, der verkauft wurde

Ein Junge arbeitet auf einem Acker (Quelle: Malte Pfau)

Adamluk (12) lebt in einem armen Dorf im Norden von Äthiopien. Als seine Mutter ihn nicht mehr versorgen kann, verkauft sie ihn an eine fremde Frau. Dort muss er hart arbeiten. Dabei ist er noch ein Kind. Mädchen und Jungen in Deutschland haben zusammen mit der Kindernothilfe mitgeholfen, dass er zumindest zur Schule gehen darf. Unserem Kindernothilfe-Mitarbeiter Malte Pfau erzählte er seine Geschichte:

„Ich heiße Adamluk. Meine Familie war so arm, dass wir nicht jeden Tag genug zu essen hatten. Deswegen hat mich meine Mutter verkauft. Erst einmal für zwei Jahre. 1.000 Birr (30 Euro) und eine Ziege hat sie für mich bekommen.

Ein Junge und die Frau, die ihn gekauft hat, stehen in einem Eingang (Quelle: Malte Pfau)Ich lebe jetzt bei der Frau, die mich gekauft hat, und muss ihr jeden Tag bei der Ernte auf den Feldern helfen und die Ziegen hüten. Meine Familie darf ich nicht besuchen. Und bis vergangenes Jahr hatte ich auch nie frei. Ob ich nach zwei Jahren wieder zurück zu meiner Familie darf, weiß ich nicht.

Aber dann durfte ich plötzlich zur Schule gehen. Zwei Leute von Organisationen in Äthiopien und in Deutschland waren hier und haben mit meiner Besitzerin gesprochen, damit sie mir den Schulbesuch erlaubt. Ich muss zwar immer noch arbeiten, aber im Unterricht kann ich für ein paar Stunden meinen Alltag vergessen. Ich kann mit anderen Kindern zusammen lesen, schreiben und rechnen lernen. Es gibt sogar Zeit zum Spielen.

Drei Jungen sitzen im Klassenzimmer an einem Tisch (Quelle: Kindernothilfe-Partner)Am Anfang musste ich mich erst einmal einleben und den Unterricht kennenlernen. Aber jetzt fühle ich mich wohl, und mir macht die Schule wirklich Spaß. Mein Lehrer sagt, ich wäre „aufgeblüht“. Bin ich denn eine Blume? 😉

Leider ist in diesem Jahr die Corona-Pandemie ausgebrochen. Die Schulen in Äthiopien wurden geschlossen. Ich hoffe, dass ich bald wieder zum Unterricht gehen kann. Lernen macht mir nämlich mehr Spaß als zu arbeiten!“

 

Die Action!Kidz helfen Kindern wie Adamluk – macht ihr mit?

Malte Pfau arbeitet bei der Kindernothilfe und hat Adamluk in Äthiopien getroffen. Er ist für die Action!Kidz-Kampagne zuständig. Dabei sammeln zum Beispiel Mädchen und Jungen in Schulen oder Sport- und Freizeitgruppen mit kleinen Hilfsaktionen Spenden. Im vergangenen Schuljahr haben sie damit ein Projekt in Äthiopien unterstützt. Die Kindernothilfe hat dort vielen Familien geholfen, dass sie ihre Kinder nicht verkaufen müssen, sondern genug Geld zum Leben haben. Und sie hat Kindern wie Adamluk geholfen, zur Schule zu gehen.

In diesem Schuljahr will die Kindernothilfe das mit den Action!Kidz für viele weitere Kinder schaffen. Wie das geht, lest ihr unter www.actionkidz.de. Vielleicht könnt ihr eure Lehrer oder eure Jugendgruppenleiter überzeugen, dass ihr mit eurer Klasse oder Gruppe dort mitmachen könnt.