Länderinfo Nepal
Nepal – interessante Infos für Kinder vom 3.-6. Schuljahr: über Land und Leute, die höchsten Berge der Welt, Kinderarbeit, eine lebene Göttin und Gebetsfahnen, über Armut, Kinderheirat, den Yeti, über den gefährlichsten Flughafen der Welt u. v. m.
Geografie
Lage: zwischen Tibet/China im Norden und Indien im Süden.
Fläche: 147 516 km²– zum Vergleich: Deutschland hat 357 595 km².
Die höchste Berge der Welt: 8 der 10 höchsten Berge der Welt liegen in Nepal! Einer davon ist der höchste Berg überhaupt: der Mount Everest (8 848 m) im Himalaya-Gebirge. Himalaya heißt auf Deutsch: Wohnsitz des Schnees. Das Gebirge ist 2 500 Kilometer lang (zum Vergleich: Deutschland ist 876 km lang) und bis zu 330 Kilometer breit.
Das tiefste Tal der Welt: Der Fluss Kali Gandaki hat sich zwischen den beiden Bergen Dhaulagiri und Annapurna (beide über 8 000 m) durch das Felsgestein gefressen und dadurch das tiefste Tal der Erde gegraben: Es ist 6 000 m tief!
Tiefland, Hochgebirge, Mittelland:Der Süden, der sogenannte Terai, bietet die perfekten Bedingungen für Landwirtschaft. Es gibt nie Frost, dafür aber immer genügend Wasser, um die Felder zu bewässern. Fast die Hälfte der Menschen lebt hier.
Im Norden liegt das Hochgebirge. Schwer vorstellbar, aber auch dort leben Menschen in kleinen Siedlungen auf über 5 000 m Höhe! Sie hüten die Herden mit Yaks, Schafen und Ziegen. Im Herbst ziehen sie mit den Tieren zurück ins Tal.
Dazwischen liegt sich das Mittelland. Dort bauen die Leute Weizen, Hafer und Gerste an. Weil die Berge so steil sind, mussten sie Stufen anlegen, Terrassen, damit sie eine gerade Anbaufläche haben.
Quellen: Wikipedia, www.kinderweltreise.de/kontinente/asien/nepal/
Armut | Bevölkerung | Erdbeben | Essen | Flagge | Geld | Geografie | Geschichte | Gesundheit | Hauptstadt | Kinderarbeit | Kinderhandel | Kinderheirat | Kindernothilfe | Kühe | Menschenrechte | Mount Everest | Nationalhymne | Natur | Religion | Schule | Sherpa | Sport | Sprache | Uhrzeit | Verkehr | Wirtschaft | Yeti
Armut
Nepal hatte es vor Jahren geschafft, dass weniger Menschen arm waren. Aber dann gab es im März und April 2015 schwere Erdbeben sowie zahlreiche Nachbeben und ab Januar 2020 die Coronapandemie. Diese Katastrophen haben die Fortschritte wieder zunichte gemacht. Jeder 6. Mensch in Nepal ist arm. In den ländlichen Gebieten ist die Armut am größten. Fast jedes 3. Kind unter fünf Jahren bekommt zu wenig zu essen und kann deshalb nicht richtig wachsen. Es gibt auch nicht genügend Ärztinnen und Ärzte oder Medikamente.
Quelle: www.bmz.de/
Bevölkerung
In Nepal leben rund 31 Millionen Menschen (zum Vergleich: in Deutschland 84 Millionen). Sie gehören mehr als 140 unterschiedlichen Völkern an. Es gibt im Vergleich zu Deutschland viel mehr Kinder und Jugendliche und viel weniger ältere Menschen:
Altersverteilung: Nepal Deutschland
0-14 Jahre: 26 von je 100 Menschen 14 von je 100 Menschen
15-64 Jahre: 68 von 100 Menschen 62 von je 100 Menschen
65 Jahre und älter: 6 von je 100 Menschen 24 von je 100 Menschen
Quelle: World Factbook 2023/2024
Erdbeben
Am 25. April 2015 bebte die Erde in Nepal, und zwar so schlimm wie noch niemals zuvor. Es war die größte Naturkatastrophe, die es in diesem Land jemals gegeben hat. Das Erdbeben hatte eine Stärke von 7,8, das Zentrum lag nur 80 Kilometer von der Hauptstadt Kathmandu entfernt und damit in einer Region, in der viele Menschen leben.
Fast 9.000 Menschen starben, mehr als 22.000 wurden verletzt und über vier Millionen Menschen verloren ihr Zuhause. Trotzdem hat Nepal noch Glück gehabt: Das Erdbeben ereignete sich mittags an einem schulfreien Samstag. Die Leute wurden nicht nachts im Schlaf überrascht, und die Kinder saßen nicht in einem Klassenzimmer. Denn gerade die Schulen waren besonders stark betroffen: 8.000 Gebäude wurden zerstört.
Die Kindernothilfe verteilte über ihre Partnerorganisationen Lebensmittel und andere wichtigen Dinge, die die Familien zum Überleben brauchten. Schon einen Monat nach der Erdbebenkatastrophe hatten sie Notschulen in der Region aufgestellt, die am schlimmsten betroffen war. Die Kinder konnten dort nicht nur lernen und spielen, sondern auch mit Psychologinnen und Psychologen sprechen. Weil so viele Schulen eingestürzt sind, hatten nicht nur fast alle Kinder, sondern auch die meisten Lehrerinnen und Lehrer Angst, wieder in die Schule zu gehen. Es gab ja ständig Nachbeben. In Workshops lernten sie, wie sie den Schock überwinden und ohne Angst weiterleben konnten.
In den 14 Regionen, in denen das Beben besonders schlimm gewesen war, waren fast alle einfachen Häuser zusammengebrochen und hatte Töpfe, Geschirr, Bettzeug, Kleidung unter sich begraben. Ein Kindernothilfepartner organisierte, dass sich Mütter zu Gruppen zusammenschlossen, und er brachte ihnen Fertigkeiten bei, mit denen sie etwas Geld verdienen konnten. „Unsere Gruppe hat Nähen gelernt“, erzählte eine Frau aus dem Dorf Tekanpur. „Wir haben den Auftrag bekommen, die Schuluniformen für die Kinder zu nähen. Das Geld, das wir damit verdienen, ist wichtig, damit wir unsere Häuser wiederaufbauen können.“
Die Kindernothilfe stellte 2,3 Millionen Euro für die Erdbebenhilfe zur Verfügung.
Quelle: Artikel im Kindernothilfe-Magazin 2/206 von Katharina Nickoleit
Essen
Die traditionellen Gerichte bestehen überwiegend aus Linsen, Reis und Gemüsecurrys. Es gibt vegetarische genauso wie Fleischspeisen.
Das Nationalgericht ist Dal Bhat. Es besteht aus einer Linsensoße (Dal) und Reis (Bhat) und wird oft mit scharf gewürztem Gemüse (Takari) und manchmal mit Fleisch oder Fisch serviert.
Traditionell isst man das Gericht ohne Besteck mit der rechten Hand. Die meisten Nepalesinnen und Nepalesen essen es zweimal am Tag.
Quelle: www.erlebe.de/nepal/, www.hausderhoffnung-nepal.de/
Flagge
Nepal hat als einziges Land der Welt eine Flagge, die nicht rechteckig ist.
Die blaue Umrandung steht für Frieden. Karminrot ist die nepalesische Nationalfarbe. Die zwei Zacken stellen die Bergspitzen des Himalayas dar.
Halbmond und Stern symbolisierten früher das Königshaus: Nepal war viele Jahre ein Königreich. Die Sonne erinnert an die Zeit, in der die Rana-Familie regierte, aus der immer der Ministerpräsident kam. Heute stehen diese Symbole für die Hoffnung, Nepal möge so lange existieren wie diese Himmelskörper.
Quelle: Wikipedia
Geld
Das Geld in Nepal heißt nepalesische Rupien (NRP):
100 Rupien = 0,68 Euro
1 Euro = 143,01 Rupien
Quelle: Oanda-Währungsrechner (Stand: November 2024)
Gesundheit
In Nepal gibt es nur 9 Ärztinnen oder Ärzte für je 10 000 Menschen (in Deutschland 44). Für die Leute, die hoch oben in den Bergen leben, ist die ärztliche Versorgung besonders schlecht.
Fast jedes 3. Kind unter 5 Jahren ist unterernährt – in Deutschland ist fast jedes 10. Kind zwischen 3 und 17 Jahren zu dick.
Von je 1 000 Babys, die jünger als ein Jahr sind, sterben 24 (in Deutschland 3).
Das Risiko, sich mit einer Infektionskrankheit anzustecken, ist hoch: z. B. mit Typhus, Malaria, Durchfall oder Dengue Fieber.
Quellen: World Factbook 2020-2024, www.bmz.de/de/laender/nepal, www.bundesgesundheitsministerium.de/
Hauptstadt
Kathmandu liegt in einem Tal mitten im Himalaya-Gebirge; dort leben 1,8 Millionen Menschen. Es ist die größte Stadt des Landes.
Im Kathmandutal gibt es sieben „UNESCO-Welterbestätten“. Das sind Gebäude oder Plätze, die so alt und so etwas Besonderes sind, dass sie als Denkmäler für alle Zeiten geschützt werden müssen. Dazu gehören viele Tempel. Im Kathmandutal ist das zum Beispiel der buddhistische Swayambhunath-Tempel. Er ist rund 2.500 Jahre alt und eine der ältesten Tempelanlagen der Welt. Er wird auch Affentempel genannt, weil in seinem Umfeld viele Affen leben. Während des Erdbebens 2015 wurde er schwer beschädigt.
Auch Plätze wie der Durbar-Platz vor dem alten königlichen Palast, der Bhaktapur-Durbar-Platz und der Patan-Durbar-Platz sind Teil des UNESCO-Welterbes
Kinderarbeit
In Nepal müssen 1,1 Millionen Kinder zwischen 5 und 17 Jahren arbeiten, das ist jedes 7. Kind. Mehr als 200 000 Mädchen und Jungen übernehmen Arbeiten, die ihre Gesundheit und sogar ihr Leben gefährden, z. B. in Bergwerken. Am häufigsten schuften Kinder in der Landwirtschaft, in einer der Hunderten von Ziegelleien und im Haushalt. Mädchen kümmern sich oft um ihre Geschwister und den Haushalt, um die Eltern zu entlasten. Bei all diesen Tätigkeiten bleibt meistens keine Zeit, zur Schule zu gehen, was so wichtig wäre. Ohne eine Schulbildung bekommen sie später keinen guten Job und bleiben so arm wie ihre Eltern und Großeltern.
Quelle: ILO 2022: Policy Brief: Child labour and social protection in Nepal
Kinderhandel
Es gibt sogenannte Menschenhändler, die kaufen Eltern für wenig Geld ihre Kinder ab und verkaufen sie für ganz viel Geld an andere Leute. Sie behaupten, die Kinder könnten dort zur Schule gehen und würden mit allem versorgt, was sie zum Leben brauchen. Für die Eltern ist es natürlich schrecklich, ihr Kind wegzugeben, aber sie denken, dass sie damit nur das Beste für ihre Tochter/ihren Sohn tun und dass es ihnen woanders viel besser geht als bei ihrer armen Familie.
Doch das ist alles gelogen. Die Kinder müssen arbeiten, bekommen kein Geld dafür, kaum zu essen und gehen nicht zur Schule. Tausende Kinder werden z. B. jedes Jahr von Nepal nach Indien gebracht, um dort unter schlimmen Bedingungen zu arbeiten. Mädchen werden dort oft als Dienstmädchen ausgebeutet. Arme Eltern geben ihre Kinder auch in Waisenhäusern ab, weil sie hoffen, dass es ihnen dort gut geht. Ausländische Ehepaare, die keine Kinder bekommen konnten, haben solche Mädchen und Jungen oft mitgenommen und adoptiert, weil sie glaubten, dass sie keine Eltern hätten. Die Regierung hat diese Adoptionen inzwischen verboten.
Quelle: www.unicef.de/informieren/aktuelles/presse/-/nepal
Kinderheirat
Dass Kinder heiraten, ist in Nepal eigentlich seit 1963 verboten. Laut Gesetz darf man dort erst heiraten, wenn man mindestens 20 Jahre alt ist. Und trotzdem wird jedes 3. Mädchen von seinen Eltern verheiratet, bevor es 18 Jahre alt ist, jedes 10. sogar vor seinem 15. Geburtstag. Besonders arme Familien haben dann ein Kind weniger, das sie versorgen müssen. Und sie haben auch Angst, dass ihre Tochter schwanger werden könnte, ohne verheiratet zu sein. Das würde dem Ruf der Familie schaden.
Apropos schwanger: Wenn die verheirateten Mädchen als Minderjährige schwanger werden, ist das sehr gefährlich, viele sterben bei der Geburt, weil ihr Körper noch gar nicht richtig entwickelt ist. Bei den Jungen heiratet rund jeder 10. unter 18 Jahren. Im Juli 2014 versprach die nepalesische Regierung, dass es bis 2020 keine Kinderehen mehr geben würde. Mittlerweile hat sie dieses Ziel auf 2030 verschoben.
Quelle: www.hrw.org/de/
Kindernothilfe
Die Kindernothilfe hat von 1972 bis 1977 die ersten Projekte in Nepal finanziert. Nach dem schweren Erdbeben 2015 hat sie dort erneut zusammen mit einheimischen Organisationen Projekte unterstützt – zurzeit sind es 12 Projekte mit 17 500 Mädchen und Jungen aus bitterarmen Familien.
Um aus der Armut herauszukommen, ist es wichtig, dass Mädchen und Jungen einen Schulabschluss bekommen. Deshalb überzeugen unsere Partner die Eltern, ihre Kinder zum Unterricht statt zur Arbeit zu schicken. Sie klären die Mädchen und Jungen auf, dass sie ein Recht haben, zur Schule zu gehen und nicht durch Arbeit ausgebeutet zu werden. Und auch, dass Mädchen dieselben Rechte haben wie Jungen. Mädchen haben in Nepal nichts zu sagen, ein Sohn ist für Eltern mehr wert als eine Tochter. Da ist falsch, und das lernen die Mädchen und ihre Familien in unseren Projekten.
Die Partner gründen mit den jungen Leuten Kinderrechteklubs: Das sind Gruppen, die z. B. aufpassen, ob jemand in ihrem Dorf gegen die Kinderrechte verstößt, etwa indem Eltern ihren Töchtern und Söhnen verbieten, zur Schule zu gehen, oder indem sie sie als Minderjährige verheiraten wollen. Diese Verstöße melden sie dann den Behörden, damit sie eingreifen. Die Kinder lernen dadurch, dass sie stark sind, dass Erwachsene ihnen zuhören müssen und dass sie etwas verändern können.
Mit ihren Müttern gründen unsere Partner sogenannte Selbsthilfegruppen. Die Frauen treffen sich regelmäßig, sie lernen rechnen, schreiben, lesen, wie sie mehr aus ihren Gärten ernten, ihre Kinder gesund ernähren und Krankheiten behandeln können. Und ganz wichtig: Die Frauen sparen gemeinsam etwas Geld; da sie alle arm sind, haben sie nicht viel, was sie zurücklegen können. Die Gadhistan-Selbsthilfegruppe z. B. hat im ersten Jahr gemeinsam nur 100 Euro gespart. Aber von diesen 100 Euro konnten die Frauen reihum einen Kredit aufnehmen: Eine kaufte für 5 Euro ein Huhn. Sie verkaufte die Eier, zahlte mit dem Geld den Kredit zurück und verdiente noch etwas für die Familie.
Eine Frau kaufte für 8 Euro eine Ziege, um eine kleine Ziegenzucht anzufangen. Sie verkaufte die Milch verkaufen und später auch den Nachwuchs. Andere Mütter bekamen Geld für einen medizinischen Notfall in der Familie oder für eine Schuluniform, damit das Kind weiter zur Schule gehen konnte. Es sind kleine Beträge, aber sie können ein Leben retten oder verändern. Seit z. B. Sita Devi Ram ihr eigenes Geld verdient, darf sie bei Familienentscheidungen mitreden, und sie kann selbstständig das einkaufen, was gebraucht wird. „Im vergangenen Winter haben meine Kinder gefroren, weil sie keine Jacken und feste Schuhe hatten. Diesen Winter konnte ich das für sie anschaffen“, erzählte sie stolz.
Die Mütter lernen in ihren Gruppen auch, wie schädlich es für die Entwicklung ihrer Töchter und Söhne ist, wenn sie als Kinder verheiratet werden oder wenn sie arbeiten müssen, statt zur Schule zu gehen. Die Frauen schaffen es nach und nach, aus der Armut herauszukommen und das Denken der Dorfbevölkerung und die Situation in ihrem ganz Dorf zu verändern.
Quelle: www.kindernothilfe.de
Kühe
In Nepal gilt die Kuh als heilig, deswegen ist sie auch das Nationaltier des Landes! Lange durften Kühe frei auf den Straßen in Kathmandu herumlaufen, das hat aber oft zu Staus und Unfällen geführt. Kühe werden in Nepal sogar gesetzlich geschützt, denn die Schlachtung der heiligen Tiere ist gesetzlich verboten. Jeder, der dieses Gesetz nicht achtet, muss mit hohen Gefängnisstrafen von bis zu zwölf Jahren rechnen!
Aber warum ist die Kuh so heilig?Im Hinduismus glauben Menschen daran, dass die Kuh die Wiedergeburt der Fruchtbarkeitsgöttin Lakschmi ist.
Quellen: katcentre.org/de/ausgesetzte-kuehe-und-kaelber, www.sueddeutsche.de/panorama/hinduismus
Hat der Vater einen Personalausweis, kommen auch seine Kinder einen. Hat er keinen, werden auch sie niemals einen bekommen (Quelle: Jakob Studnar / Kindernothilfe
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Menschenrechte
In Nepal können Kinder die Staatsbürgerschaft nur vom Vater erben, das bedeutet, dass sie einen Personalausweis bekommen und Bürger oder Bürgerin Nepals sind. Wenn aber eine Mutter alleine für ein Kind sorgt, bekommt es oft keinen Ausweis, es ist also kein Bürger, keine Bürgerin. Es darf z. B. nicht zur Schule gehen, darf später nicht wählen, bekommt keine Unterstützung vom Staat und wird nicht durch Gesetze geschützt. Es gibt auch viele Eltern, die beide keine Staatsbürgerschaft haben, sie vererben diesen Zustand dann an ihre Kinder. Sie kommen oft aus den ärmsten Schichten der Bevölkerung und haben keine Chance, jemals Ausweispapiere zu bekommen.
In Nepal gibt es viele Probleme, wenn es um die Rechte der Menschen geht. Wenn Leute z. B. gegen die Regierung protestieren, weil sie mit ihrem Verhalten nicht einverstanden sind, reagiert diese oft mit Gewalt. Es ist also gefährlich, seine Meinung zu sagen. Frauen haben in Nepal nicht die gleichen Rechte wie Männer. Außerdem werden Menschen, die eine andere Sprache sprechen oder andere Traditionen haben, oft unfair behandelt.
Quelle: www.amnesty.de/informieren/amnesty-report/nepal-2023
Webcam Hotel Everest View
Webcam Khumjung
Mount Everest
Der Berg wurde 1856 nach dem Briten George Everest benannt. Auf Nepali heißt er Sagarmatha (auf Deutsch: der Kopf im großen blauen Himmel). Dass er der höchste Berg der Welt ist, fand man erst 1852 heraus. Danach dauerte es noch 101 Jahre, bis zum ersten Mal Menschen bis zum Gipfel hinaufstiegen. Der Neuseeländer Edmund Hillary und der Nepalese Tensing Norgai standen am 29. Mai 1953 gegen 11.30 Uhr als erste Menschen auf dem höchsten Punkt der Erde. Mehr als 30 000 Leute versuchten im Laufe der Jahre ebenfalls dort hinzugelangen. Am Mai 2010 gab es den bis dahin größten Ansturm – damals standen sage und schreibe 169 Menschen auf dem Gipfel!
Bis Ende 2018 hatten es 8 400 Menschen auf den Gipfel geschafft. Der Jüngste von ihnen war der US-Amerikaner Jordan Romero, er war erst 13 Jahre alt. Er erreichte den Gipfel am 22. Mai 2010. Der mit 80 Jahren älteste Bergsteiger war der Japaner Yūichirō Miura, der drei Jahre später auf dem Gipfel stand. Mehr als 300 Menschen sind nicht lebend zurückgekehrt – die meisten sind abgestürzt, erfroren, an Erschöpfung gestorben, sie hatten die Höhenkrankheit oder wurden von Lawinen mitgerissen.
Am häufigsten war bisher der Sherpa Kami Rita auf dem Berg – mittlerweile 30-mal (Stand: Mai 2024).
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Mount_Everest
Nationalhymne
Der hinduistische Janaki Mandir Tempel in Janakpur (Quelle: Chandanlosr/Pixabay)
Religion
Die meisten Menschen in Nepal sind Hindus, ihre Religion ist der Hinduismus. Außerdem gibt es noch den Buddhismus, den Islam, das Christentum wie noch andere Religionen in Nepal.
Im Hinduismus gibt es viele verschiedene Göttinnen und Götter. Eine davon ist eine lebende Göttin, ein kleines Mädchen. Man nennt sie Kumari. Die bekannteste Kumari lebt in einem Tempel-Palast in Kathmandu. Ein Mädchen, das Kumari wird, muss 32 bestimmte körperliche Eigenschaften erfüllen und aus einer angesehenen Familie stammen. Es wird schon im Alter zwischen zwei und vier Jahren aus seiner Familie geholt und muss im Palast leben. Wenn die Kumari öffentlich auftritt, trägt sie ein rotes Gewand. Sie muss die ganze Zeit still und stumm auf ihrem Thron sitzen und Menschen segnen. Ihre Füße dürfen nicht den Boden berühren, da er als unrein gilt. Sie darf nur mit ihrer Familie sprechen und ist die meiste Zeit im Palast. Wenn sie ein religiöses Fest besucht, tragen Männer sie in einer goldenen Sänfte dorthin.
Früher bekamen die Kumaris keine Schulbildung – eine Göttin gilt ja als allwissend. Aber der Vater einer Kumari konnte durchsetzen, dass seine Tochter von einer Hauslehrerin unterrichtet wurde, wenn auch nur bis zum Grundschulabschluss. Der Unterricht war für die Lehrerin nicht einfach, denn die Mädchengöttin hatte immer recht!
Wenn die Kumari zum ersten Mal ihre Periode hat, darf sie keine Göttin mehr sein, sondern sie kann endlich wie ein ganz normales Mädchen leben. Dann wird eine andere Kumari ausgesucht.
Buddha hat den Buddhismus begründet. Der Legende nach wurde er im Jahr 563 v. Chr. in Lumbini geboren, einem kleinen Ort im Norden Nepals. Im Buddhismus hängen die Gläubigen Gebetsfahnen auf Berggipfeln, Bergpässen, an Tempeln und Wohnhäusern auf. Diese Fähnchen sollen im Wind wehen und die Gebete und Wünsche um Frieden, Weisheit und Glück in alle Welt tragen. Es gibt 5 Farben: Blau, Weiß, Rot, Gelb und Grün, sie stehen für Raum, Erde, Feuer, Wasser und Luft.
Quelle: Wikipedia, https://sz-magazin.sueddeutsche.de/
Schule
Die Chancen, in Nepal eine Schule zu besuchen, haben sich in den vergangenen Jahren verbessert. Die meisten Kinder gehen mittlerweile zur Grundschule. Aber in den abgelegenen Dörfern hoch oben in den Bergen ist es immer noch schwierig, zum Unterricht zu kommen, auch sind die Gebäude dort nicht so gut ausgestattet wie in den Städten. Und die besten Lehrerinnen und Lehrer möchten auch lieber in der Stadt unterrichten als in einem kleinen Dorf weit weg im Gebirge.
2021 gingen 770 000 Kinder zwischen fünf und zwölf Jahren nicht zur Schule. Ein Grund ist z. B., dass ihre Familien so arm sind, dass sie mithelfen müssen, Geld zu verdienen. Oder sie müssten lange Schulwege in Kauf nehmen, weil es in ihrem Bergdorf keine Schule gibt. Von je 100 Kindern aus ärmsten Familien können nur 12 lesen, schreiben und rechnen. Von je 100 Kindern aus besser gestellten Familien immerhin 65.
Nur sehr wenige Schulen sind wirklich kinderfreundlich und die meisten sind auch nicht erdbebensicher.
81 von je 100 bei den Männern und nur 63 von je 100 bei den Frauen können lesen und schreiben.
Quelle: World Factbook 2021, Vereinte Nationen 2021-23
Sherpa
Vor vielen Jahren haben britische Abenteurer, die das Himalaya-Gebirge erforschten, Männer aus dem Volk der Sherpa als Helfer angeheuert. Diese Sherpas halfen, Ausrüstung und Gepäck auf die teilweise 8 000 m hohen Berge zu tragen. Heute wird das Wort „Sherpa“ oft einfach für Menschen verwendet, die in den Bergen schweres Gepäck für die Touristinnen und Touristen schleppen. Der berühmteste Sherpa war Tenzing Norgay. Er hat 1953 zusammen mit Sir Edmund Hillary als erster Mensch den Gipfel des Mount Everest erreicht.
Sport
In Nepal findet einmal im Jahr der höchste Marathonlauf der Welt statt: der Tenzing-Hillary-Everest-Marathon, benannt nach den zwei Bergsteigern, die als die ersten Menschen der Welt den Mount Everest bestiegen haben. Ein Marathonlauf ist 42,195 km lang. Der Sportlerinnen und Sportler laufen in den Bergen auf Höhen zwischen 3 440 und 5 364 m. Die Strecke ist an einigen Stellen oft verschneit oder voller Eis. Der Lauf findet immer am 29. Mai eines Jahres statt.
Quellen: www.everestmarathon.de/de/, https://www.laufen.de/d/der-hoechste-marathon-der-welt
Sprache
Es gibt in Nepal 124 Sprachen und Dialekte, die meisten sind allerdings vom Aussterben bedroht.
Fast die Hälfte der Gesamtbevölkerung spricht Nepali als Muttersprache. Weit verbreitet ist auch Englisch, z. B. in Behörden und in Schulen. Weitere wichtige Sprachen sind Maithili, Bhojpuri, Tharu, Tamang, Newari und Bajjika. Die Begrüßung „Namasté“ kann man morgens, mittags und abends sagen.
www.youtube.com/watch?v=4-BIQdpJWyw
Uhrzeit
Nepal liegt zeitlich 4 Stunden und 45 Minuten vor unserer Winterzeit (MEZ). Das heißt, wenn es bei uns 10 Uhr morgens ist, ist es in Nepal schon 14:45 Uhr, also Nachmittag. Es gibt keine Sommerzeit. Wenn wir also Sommerzeit haben, dann liegt der Abstand nur bei 3 Stunden und 45 Minuten.
Quelle: https://nepal.de/reiseinformationen/zeitverschiebung/
Verkehr
Weil es in Nepal so viele hohe Berge gibt, gibt es kaum Eisenbahnstrecken – insgesamt nur 59 km. Zum Vergleich: In Deutschland gibt es 39 379 km. Es gibt nur noch fünf Länder, die weniger Schienen haben als Nepal.
Wegen der Berge findet man dort auch weniger Straßen als bei uns: 64 500 km (in Deutschland 830 000 km).
Als öffentliches Verkehrsmittel nutzen die Menschen in Kathmandu meistens den Microbus. Da er oft völlig überfüllt ist, bleiben die eigenen Füße ein wichtiges Fortbewegungsmittel. Auch Tuk-Tuks, also kleine, bunte Fahrzeuge mit drei Rädern, sind beliebt, sie fahren allerdings nur innerhalb einer Stadt. In der Nähe von Touristenattraktionen kann man auch oft Rikschas antreffen.
Quellen: www.mein-nepal.de/nepal-reisen/, World Factbook
Der Flughafen von Lukla gilt als der gefährlichste Flughafen der Welt. Dort landen Leute, die die Region um den Mount Everest herum besuchen möchten.
Was den Flughafen so gefährlich macht, sind seine kurzen Lande- und Startbahnen. Dazu kommen starker Wind und die hügelige Umgebung des Gebietes. Außerdem liegt er auf einer Höhe von 2.846 m über dem Meeresspiegel. Aus diesem Grund müssen Flugzeuge mit höherer Geschwindigkeit landen.
Webcam am Flughafen
(Hin und wieder sieht man Flugzeuge auf der Startbahn.)
Quelle: https://www.travelbook.de/fliegen/airports/
Wirtschaft
Nepal gehört zu den ärmsten Ländern der Welt, die Wirtschaft ist nur wenig entwickelt. Die meisten Leute arbeiten in der Landwirtschaft, doch wetterbedingt gab es in den vergangenen Jahren häufig schlechte Ernten.
Eine der wichtigsten Einnahmequellen ist der Tourismus. Nepal verkauft vor allem Kleidung, Teppiche, Kaffee, Tee und Pflanzenöl an Deutschland. Deutschland verkauft Nepal vor allem Medizin und Maschinen.
Quelle: https://www.nepal-fuehlen.de/, https://international.bihk.de/laenderinformationen
Yeti
Der Legende nach ist der Yeti, der auch Yeti-Schneemensch genannt wird, ein großes, affenähnliches Wesen, das in den Bergen des Himalaya-Gebirges in Nepal und Tibet lebt. Schon vor dem 19. Jahrhundert verehrten die Völker im Himalaya ein affenartiges Wesen. Der Yeti wurde vom Buddhismus übernommen, es gab Geschichten, dass er Helfer und Schüler von religiösen Figuren gewesen sein soll. Im Lauf der Jahrhunderte haben Bergsteiger aus aller Welt immer wieder von riesigen Fußspuren berichtet, die sich keiner erklären konnte. Manche haben wilde, haarige Wesen gesehen, die aufrecht auf zwei Beinen weggerannt seien.
Reinhold Messner, der berühmte Bergsteiger aus Südtirol, hat 1986 das Buch „Meine Suche nach dem Yeti“ geschrieben. Darin behauptet er, dass es sich beim Yeti um einen Bären handeln würde: entweder um den vom Aussterben bedrohten Himalaya-Braunbären oder um den tibetischen Blaubären, der auf allen Vieren, aber auch aufrecht gehen kann.