Projektbeispiel Pakistan: Shan schuftet nicht mehr in der Mine
-
- Projektname: Fun Learning Centre
- Projektort: Chakwal-Distrikt im Bundesstaat Punjab
- Kindernothilfe-Partner: RASTI
- Projektziel: Kinder davor zu bewahren, in Bergwerken ihr Leben aufs Spiel zu setzen. Stattdessen sollen sie zur Schule gehen.
3,4 Millionen Kinder zwischen fünf und 17 Jahren, so schätzt die Internationale Arbeitsorganisation, müssen in Pakistan arbeiten. Die Arbeit in Bergwerken gehört zu den gefährlichsten und anstrengendsten Jobs für Kinder. Es gibt Gesetze in Pakistan, die Kinderarbeiter in Bergwerken schützen sollen. Sie werden aber längst nicht von allen Minenbesitzern beachtet. So ist es zum Beispiel verboten, dass Jungen unter 18 Jahren in Minen arbeiten. In Wirklichkeit schuften hier auch Jüngere, weil ihre Familien arm sind und auch das Geld brauchen, das ihre Kinder verdienen.
Alle Kinder haben ein Recht auf Schule
Die Kinder der Bergwerks-Besitzer besuchen übrigens die Schule, während die Söhne der Bergwerks-Arbeiter fünf Tage in der Woche mit großer Angst in die Mine gehen. Ein pakistanisches Gesetz sichert allen Kindern zu, dass sie ein Recht auf Schulbesuch haben. Das Problem ist: Weder Kinder noch die Eltern wissen, welche Rechte sie haben!
RASTI arbeitet in einer Gegend mit zahlreichen Kohlebergwerken. Vor allem in den Schächten, in denen die Kohle mit Eseln abtransportiert wird, schuften viele Jungen. Für sie eröffnen RASTI und die Kindernothilfe in mehreren Dörfern Spaß-und-Lern-Zentren. Die Häuser bauen die Dorfbewohner selbst, das Material bekommen sie von RASTI. Manchmal stellen auch die Minenbesitzer ein Gebäude zur Verfügung.
Seitdem es diese Projekte gibt, hat sich in Chakwal einiges verändert: Dort können jetzt 260 Kinder, die in Kohleminen schuften mussten, Lesen, Schreiben und Rechnen lernen. Jetzt werden sie nicht mehr als billige Arbeitskräfte ausgebeutet. Und neben dem normalen Unterrichtsstoff steht noch etwas Wichtiges auf dem Plan: Spielen! Anders als früher haben die Jungen und Mädchen endlich Zeit zu spielen.
Kinderarbeit in Minen muss gestoppt werden
Die RASTI-Mitarbeiter haben auch mit den Eltern und Minenbesitzern gesprochen. Sie haben ihnen klargemacht, dass Kinder das Recht haben, vor Ausbeutung und gefährlichen Arbeiten geschützt zu werden. Jetzt verstehen die Menschen, was sie Kindern mit der Arbeit im Bergwerk antun. Insgesamt 3.500 Minenbesitzer, Minenarbeiter und Eltern wurden in Kinderrechten geschult. Das hat dazu geführt, dass die meisten Menschen in Chakwal heute wissen, dass Kinderarbeit in Minen gegen das Gesetz und gegen die Kinderrechte verstößt.
Projekt-Nr.: 25854