Indien: Robinson bei den Teppichknüpfern
Rummsss! „Au!“, jammert eine Jungenstimme, „da ist was auf mich draufgefallen! Ich glaub‘, ein Dachbalken!“
„Quatsch, das war ich!“, sagt Robinson. Das Zauberbuch hat ihn in eine Teppichknüpferei katapultiert. Da kommt der Chef. Jemand wirft schnell einen Teppich über Robinson. Der Chef schlägt die Jungen. Da muss Robinson plötzlich niesen…
Zum Glück ist da der Chef schon wieder gegangen. Robinson will auch knüpfen. Er verheddert sich in den Fäden, dann fällt die Wolle herunter, und zum Schluss schneidet er sich auch noch in den Finger. „Autsch! Mir ist Blut auf den Teppich getropft!“
„Sei froh, dass du nicht hier arbeitest“, sagt Raja. „Sonst würde der Chef dich verprügeln!“
„Ich muss hier die Schulden meiner Eltern abarbeiten“, sagt Raja. „Sie hatten kein Geld fürs Krankenhaus. Der Werkstattbesitzer hat es ihnen geliehen. Jetzt muss ich kostenlos für ihn arbeiten. Er hat versprochen, ich würde hier eine Ausbildung machen, immer genug zu essen kriegen… Alles Lüge!“
„Ihr seid sicher froh, wenn ihr abends hier rauskommt“, sagt Robinson. Raja lacht gequält: „Der Chef schließt uns Tag und Nacht ein. Ich schlafe auf dieser Matte hier.“ „Wieso hilft euch denn keiner?“, fragt Robinson empört. „Solange Leute in Deutschland und anderswo billige Teppiche kaufen wollen, müssen Kinder wie wir arbei… “
„… der Chef kommt! Leg dich hin!“, schreit ein anderer Junge. Er wirft Robinson einen Teppich über den Kopf. Die Tür wird aufgestoßen. „Euch fauler Bande werd‘ ich’s zeigen!“, donnert eine Stimme. Robinson hört, wie die Jungen geschlagen werden.
„Warum liegt der Teppich da?“, schreit die Stimme. Robinson erstarrt vor Schreck.
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