Kinderrechte – was macht die Kindernothilfe?

Shary Reeves setzt sich mit Kindergartenkindern aus Berlin dafür ein, dass auch schon kleine Kinder gefördert werden sollen. (Quelle: Josephine Herschel)

Kinder bekommen Recht

Die Kindernothilfe macht sich dafür stark, dass alle Kinder Recht bekommen. Durch die Mitarbeiter in den Projekten sorgt sie dafür, dass Mädchen und Jungen richtig satt werden, gesundes Essen bekommen und dass Ärzte sie regelmäßig untersuchen. Auch wenn ihre Eltern kein Geld haben, bekommen kranke Kinder Medikamente oder werden im Krankenhaus behandelt.

Schreibende Schulmädchen in Pakistan. (Quelle: Marko Lakomy)Mädchen und Jungen aus armen Familien gehen zur Schule und später zur Universität oder sie lernen einen Beruf. Straßenkinder bekommen ein Dach über dem Kopf, Kinder mit Behinderungen üben, möglichst selbständig zu leben. In den Projekten erfahren die Jungen und Mädchen ihre Rechte. Sie lernen sich zu wehren, wenn jemand dagegen verstößt.

Eltern lernen ein Handwerk oder eröffnen einen kleinen Laden – dadurch verdienen sie genug Geld für die Familie, und ihre Kinder müssen nicht mehr mitarbeiten. Sie lernen auch, dass ihre Kinder Rechte haben, die sie als Erwachsene beachten müssen.

Ein indisches Mädchen aus einem Kinderparlament spricht in ein Mikrofon. (Quelle: Kindernothilfe-Partner)

Kinder reden mit

Bei Planungen in den Projekten werden Kinder mit einbezogen. Sie wollen nicht, dass andere Menschen für sie entscheiden, was für sie richtig ist. Sie wollen selbst mitreden und mitmischen. Sie machen Vorschläge, sagen, was ihnen gefällt und was noch fehlt. Sie wollen wissen, wofür wie viel Geld eingesetzt wird. Und sie passen auf, dass sie nicht zu kurz kommen.

 

Eine Kindergruppe diskutiert. (Quelle: Jürgen Schübelin)Kinder beschweren sich

Die UN können Staaten ermahnen, aber nicht bestrafen, wenn sie Kinderrechte verletzen. Und ein Kind, dem Unrecht geschieht, kann nicht vor einen UN-Gerichtshof ziehen und sein Recht fordern. Das soll sich ändern! Die Kindernothilfe hat sich gemeinsam mit anderen Organisationen jahrelang dafür eingesetzt, dass das „Individual-Beschwerderecht“ eingeführt wird. „Individual“ heißt, jeder einzelne Mensch.

Und am 28. Februar 2012 haben 20 Staaten den Vertrag für diese Beschwerdemöglichkeit unterschrieben – auch Deutschland. Das war ein großer Festtag für die Kindernothilfe und die Kinderrechte! Das heißt: Jetzt kann sich sogar ein einzelnes Kind an die UN wenden und eine Beschwerde gegen einen Staat einlegen, der ihm Unrecht getan hat. Ist das Kind zu klein und kann das nicht selbst machen, kann ein Erwachsener in seinem Namen die Beschwerde vorbringen. Voraussetzung für eine solche Beschwerde ist, dass alle Versuche der Kinder, in ihrem eigenen Land recht zu bekommen, gescheitert sind.

Graffiti gegen ausbeuterische Kinderarbeit. (Quelle: Lennart Wallrich)Kinderrechte in Deutschland

Auch in Deutschland setzt sich die Kindernothilfe dafür, dass Kinder zu ihrem Recht kommen. Und sie schließt sich auch mit anderen Organisationen zusammen, um die Kinderrechte durchzusetzen. Sie sprechen mit Politikern, damit sie sich für die Kinderrechte einsetzen. Sie fordert von der Bundesregierung, junge Menschen so zu behandeln, wie Deutschland es versprochen hat, als es die Kinderrechtskonvention unterschrieben hat. Die Regierung soll auch genügend Geld an ärmere Länder geben, damit dort Kinder zur Schule gehen können. Die Kindernothilfe protestiert gegen ausbeuterische Kinderarbeit und setzt sich dafür ein, dass Landminen und die Ausbildung von Kindersoldaten verboten werden.